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Meisten Pflanzen bevorzugen feuchte und schattige Standorte Mit Farnen urzeitliche Pracht auf das Fensterbrett zaubern

05.01.2013, 01:29

Göttingen (dpa/tmn) l Farne gehören zu den ältesten Pflanzen dieses Planeten. Es gibt sie überall auf der Welt. "In schattigen, luftfeuchten Wäldern und Bachtälern sowie niederschlagsreichen Gebieten kommen unsere Zimmerfarne natürlich vor", sagt Michael Schwerdtfeger, Kustos des Alten Botanischen Gartens der Georg-August-Universität zu Göttingen. Diese Bedingungen gehören zu den Gründen, warum die Farne auch in der Wohnung gut gedeihen. "Sie haben als Pflanzen der Wälder einen geringen Lichtbedarf." Und sie benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Gleichzeitig entsprechen übliche Zimmertemperaturen zwischen 16 und 22 Grad ihren Ansprüchen.

Blickfang für das Badezimmer

Zu den kleineren Gattungen der Zimmerfarne zählt der Frauenhaarfarn (Adiantum). "Will man mit diesem zarten Farn Erfolg haben, muss die Luftfeuchtigkeit stimmen", so Schwerdtfeger. Sein Wurzelballen sollte konstant feucht sein, denn "Farne vertragen weder Trockenheit noch stehende Nässe". Optimal wäre es, den Ballen in regelmäßigen Abständen in Wasser zu tauchen, damit sich das humose Substrat vollsaugt. Eine Alternative ist das Setzen in Tongranulat, weil es die Feuchtigkeit aus einem Reservoir im Gefäß reguliert und die Wurzeln nicht im Wasser stehen.

Es gibt aber Arten, die weniger empfindlich sind. Der Hasenfußfarn (Davallia) ist härter im Nehmen. "Er fällt auf, weil die goldbraunen Rhizome den Eindruck erwecken, als seien sie behaart", beschreibt der Experte die Besonderheit dieses Farns. Ähnlich sehen die Rhizome des Goldtüpfelfarns (Phlebodium aureum) aus. Er verträgt auch trockenere Luft.

Ein Klassiker für Badezimmer ist der Geweihfarn (Platycerium). Die Form seiner Wedel erinnern an Elch-Schaufeln. Wie auch der Hasenfuß- und Goldtüpfelfarn ist er epiphytisch. Das heißt, sie wurzeln eigentlich nicht in der Erde, sondern wachsen auf Bäumen. Daher kann man diese Farne sehr gut in einer Ampel halten.

Eine besonders beliebte Farnpflanze ist der Schwertfarn (Nephrolepis), der im Laufe der Jahre sehr groß wird. Seine Wedel hängen elegant über. Allerdings: Die Pflanze lässt kleine trockene Blättchenteile auf den Boden rieseln. Eine weitere Alternative sind Saumfarne (Pteris) mit silbrigen Wedeln. Sie gelten als recht pflegeleicht.

Einige Arten der tropischen Farne legen im Winter eine Ruhezeit ein. Ein Beispiel ist das Venushaar (Adiantum). Man beobachtet im Winter kein Wachstum, wodurch die Pflanze leicht schäbig wirkt. Das ist kein Grund sie wegzuwerfen. Es bilden sich wieder frische Wedel, wenn gegen Ende des Winters mehr Licht zur Verfügung steht - vorausgesetzt, man hält die Erde konstant leicht feucht.