Nehmen sich oft zurück: Kinder mit kranken Geschwistern
Depressionen, Ängste und Schlafstörungen: Wenn ein Kind schwer erkrankt, kann die Situation auch das Geschwisterkind stark belasten. Worauf Eltern achten sollten, erklärt eine Psychologin.
Münster (dpa/tmn) - Erkranken Kinder schwer oder haben eine Behinderung, konzentriert sich die ganze Aufmerksamkeit meist auf sie. Geschwisterkinder fallen dahinter zurück.
Schwierig wird es, wenn die Familie nicht offen über die Erkrankung spricht: Dann bleibt das Geschwisterkind allein mit seinen Gefühlen, wird von der Situation überwältigt und weiß nicht, wie es damit umgehen soll.
Es zeigt sich von seiner stärksten Seite, passt sich an und versucht, zu funktionieren, sagt Birgit Möller in der Ärzte-Zeitung. Möller ist Diplom-Psychologin für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Uniklinik Münster.
Eine Zeit lang geht das gut, kann aber auf lange Sicht dazu führen, dass das Geschwisterkind seine Gefühle gar nicht mehr zeigt. Außerdem können Störungen wie Depressionen, Ängste und Schlafstörungen auftreten. In solchen Situationen kann eine Beratung weiterhelfen, die die Familie begleitet und Lösungen erarbeitet.