Geld sicher und rentabel anlegen / Ausbildungsversicherung nicht gut Richtiges Sparen für die Kinder
Berlin (dapd) l Viele Eltern möchten für ihre Kinder Geld zurücklegen. Dabei gilt es aber, einige Regeln zu beachten, um das Ersparte sicher und rentabel anzulegen. Und auch steuerliche Fragen spielen eine Rolle. So gelten vor allem festverzinsliche Anlagen wie Festgeldkonten und Sparbriefe als sicher. Diese Produkte sind vor allem geeignet, wenn klar ist, dass das Kind das Geld erst zu einem bestimmten Zeitpunkt erhalten soll.
Eltern, die Wert darauf legen, dass das Geld jederzeit verfügbar ist, sollten auf ein Tagesgeldkonto setzen. Dieses bietet bei gleicher Sicherheit mehr Flexibilität. Das Sparbuch ist zwar ebenfalls eine sichere Anlageform - wegen der niedrigen Rendite aber nicht mehr unbedingt zu empfehlen.
Anstelle einer Einmalanlage wollen Eltern häufig monatlich oder vierteljährlich einen Betrag für ihre Kinder zurücklegen. In diesem Fall bieten sich Banksparpläne an. Sie werden alternativ mit fester oder variabler Verzinsung angeboten.
Wenn Eltern für bessere Renditechancen ein etwas höheres Risiko eingehen wollen, sind börsennahe Anlagen eine gute Wahl. Sie beinhalten allerdings immer die Gefahr von Kursschwankungen. Wird das Geld für die Kinder im Säuglings- oder Kleinkindalter angelegt, bleibt das Risiko überschaubar. Schwächephasen an den Aktienmärkten gleichen sich über die Jahre meist aus.
"Bei einem frisch geborenen Erdenbürger kann ein Teil des Vermögens aufgrund der langen Laufzeit auch in chancenorientierte Geldanlagen investiert werden", rät Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW. Auch in Fonds kann durch Sparpläne in kleineren Beträgen investiert werden.
Besteuerung der Einkünfte
Versicherer bieten mit der Ausbildungsversicherung ein Anlageprodukt für Kinder an. Von diesen Kapitallebensversicherungen für Kinder ist abzuraten, weil sie mehrere Nachteile haben. Hohe Abschluss- und Verwaltungskosten schmälern die Rendite, und es drohen hohe Verluste, wenn der Vertrag vorzeitig aufgelöst wird. Sinnvoller ist eine Risikolebensversicherung, die sicherstellt, dass die Kinder ausreichend versorgt sind, wenn den Eltern etwas zustoßen sollte.
Aus steuerlicher Sicht bringt es einige Vorteile, das Anlagekonto auf den Namen des Kindes laufen zu lassen. "Alle Bürger - also auch Kinder - müssen Einkünfte aus Kapitalvermögen in Form der Abgeltungssteuer versteuern", so Verbraucherschützer Scherfling. Nicht nur Festgeldkonten können auf dem Namen des Kindes laufen - auch für Depots gibt es kindgerechte Lösungen, die den Kauf von Fonds, Aktien oder Zertifikaten erlauben. Der Vorteil des "Kinder-Kontos": Läuft es auf dem Namen des Nachwuchses, kann zum einen der volle Sparerfreibetrag von 801 Euro ausgeschöpft werden.
Zudem können Kinder, weil sie keine weiteren Einkünfte haben, auch den Grundfreibetrag von 8004 Euro sowie den Sonderausgaben-Pauschbetrag von 36 Euro steuerlich geltend machen. Dadurch können Kinder Kapitaleinkünfte von bis zu 8841 Euro jährlich steuerfrei vereinnahmen. Eine Ausnahme gilt allerdings für familienversicherte Kinder: Ab Kapitaleinkünften von 5301 Euro fällt für sie die Familienversicherung weg. Allerdings müsste der Nachwuchs beim derzeitigen Zinsniveau dafür schon mehr als 200 000 Euro auf dem Tagesgeldkonto haben.