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UV-Strahlen und elektromagnetische Felder haben sich in Tests als unbedenklich erwiesen Schadstoffe und die Sorge um Gesundheitsgefahren

31.08.2012, 03:25

Magdeburg (rgm) l Bis heute gibt es keine Studien, die gesundheitsschädliche Auswirkungen belegen, so die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. Andeutungen zu negativen Folgen sind daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht seriös. Das hat auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bestätigt. Ebenso Entwarnung gibt die Stiftung Warentest, die gesundheitsschädliche Aspekte bei Energiesparlampen prüft: Die von den Lampen abgegebenen UV-Strahlen und elektromagnetischen Felder haben sich in Tests als unbedenklich erwiesen. Die wenigen Milligramm Quecksilber in den Lampen gelangen bei korrekter Entsorgung nicht in die Umwelt.

Bedacht werden sollte, dass sämtliche Elektrogeräte im Haushalt von elektrischen und magnetischen Feldern umgeben sind. Dabei nimmt die Feldstärke bei Haushaltsgeräten mit zunehmender Entfernung rasch ab und sinkt in der Regel im Abstand von 30 Zentimetern bis einem Meter vom Gerät auf unproblematische Werte. Entscheidend ist es, eine andauernde Belastung über viele Stunden täglich zu vermeiden: einfach durch Abstand halten und/oder Abschalten insbesondere nachts. Diese Verhaltensregeln gelten für alle Beleuchtungsmittel.

Wie sieht es bei eingeschalteten Energiesparlampen mit austretendem Phenol aus? Man riecht Phenol schon lange, bevor es eine gefährliche Konzentration erreicht. Nach Einschätzung der "Innenraumlufthygiene Kommission" geht von Energiesparlampen keine Gefahr aus. Die gemessenen Stoffe und Stoffmengen sind vergleichbar mit denen anderer Elektrogeräte.

Dennoch raten die Verbraucherzentralen dazu, "riechende" Lampen umzutauschen. Technisch ist es möglich, die Lampen schadstoffärmer herzustellen. Kunden sollten aktuelle Testberichte in den Medien, zum Beispiel der Stiftung Warentest, verfolgen. Häufig werden bei einer Prüfung von Energiesparlampen die chemischen Emissionen mit gemessen und bewertet.

Nach Bruch der Lampe das Zimmer gut lüften

Energiesparlampen sind kleine Leuchtstoffröhren. Um zu funktionieren, benötigen sie eine kleine Menge Quecksilber. Bei den üblichen Haushaltslampen beträgt sie nur noch ein halbes bis vier Milligramm (mg). Per Verordnung ist das Maximum auf fünf Milligramm festgelegt. Auch Neonröhren enthalten Quecksilber. Wieviel Quecksilber in der Energiesparlampe steckt, muss seit 1. September 2010 auf der Verpackung stehen. Die Angabe versteckt sich hinter der Abkürzung "Hg".

Zerbricht eine Energiesparlampe mit fünf Milligramm Quecksilber (viele Lampen enthalten deutlich weniger) in einem 20 Quadratmeter großen Raum, so bleibt die Quecksilberkonzentration unterhalb des an Arbeitsplätzen erlaubten Grenzwertes. Dieser Grenzwert ist für eine Aufenthaltsdauer von 40 Stunden die Woche gedacht. Da man für das Einsammeln der Scherben nur einige Minuten braucht und den Raum anschließend lüften sollte, ist die Belastung also noch deutlich geringer. Zudem ist nicht anzunehmen, dass das gesamte Quecksilber aus der Lampe in den Raum entweicht. Die Quecksilbermenge, die man durch den Verzehr von Thunfisch oder Schillerlocke (Hai) zu sich nimmt, kann eine größere Belastung darstellen als die seltene Entsorgung einer zerbrochenen Energiesparlampe.

Bei diesen Lampen ist das Quecksilber in ausgeschaltetem Zustand teilweise als Amalgam in einer Metalltablette gebunden. Dadurch soll bei Lampenbruch weniger Quecksilber in die Raumluft gelangen. Allerdings: Auch diese Lampen benötigen zum Zünden gasförmiges Quecksilber, das aus dem Amalgam kommt. Ist eine Amalgam-Lampe eingeschaltet und zerschellt, wird deshalb ebenfalls Quecksilber freigesetzt. Zudem scheinen amalgamhaltige Lampen zu Zündungsproblemen bei niedrigen Temperaturen zu neigen.

Das Risiko brechender Lampen lässt sich durch Modelle mit Splitterschutz oder Schutzkolben verringern. Den Schutzkolben erkennt man daran, dass die Energiesparlampe die Form einer Glühbirne oder eine runde Umhüllung hat. Den Splitterschutz kann man nicht unbedingt erkennen. Kunden sollten beim Kauf nach einer Silikon-Ummantelung (leider auf der Verpackung nicht immer angegeben)!

Zu berücksichtigen ist weiterhin, dass ein Splitterschutz möglicherweise die Helligkeit der Lampe beeinflusst. Deshalb sollten sich Kunden im Geschäft erkundigen und im Zweifel ein Modell mit einer höheren Wattzahl (Leistung) kaufen. Die Gefahr einer zerschellenden Lampe reduzieren sich auch, wenn sie beim Ein-und Ausschrauben am Sockel und nicht am Glaskörper angefasst werden.

Ist eine Lampe zu Bruch gegangen, sollte der Raum nach Öffnen aller Fenster rasch verlassen und dabei unbedingt die Tür geschlossen werden. Nach etwa 15 Minuten können die Splitter umsichtig beseitigt werden. Das Umweltbundesamt hat dazu Verhaltensregeln zusammengestellt.