Sternsinger erwarten mehr Spenden für Kinder in Not
Die Sternsinger sind wieder unterwegs. Kinder mit festlichen Gewändern, Kronen und Sternen segnen Häuser mit Kreidezeichen. Bei den Spendensammlungen begegnen ihnen aber nicht alle freundlich.
Fulda (dpa) - Die Sternsinger hoffen bei ihrer Sammlung für Kinder in Not auf mehr Spenden. Wir haben zuletzt jedes Jahr ein höheres Spendenergebnis erzielt und sind zuversichtlich, dass sich der Trend fortsetzt, sagte der Präsident des Kindermissionswerks Die Sternsinger, Klaus Krämer, am Dienstag in Fulda zur bundesweiten Eröffnung des Dreikönigssingens.
Dazu versammelten sich rund 2500 Teilnehmer in der osthessischen Stadt. Bei der Sternsinger-Aktion vor einem Jahr waren mehr als 45,5 Millionen Euro zusammengekommen.
Das Stern- oder Dreikönigssingen ist ein alter katholischer Brauch. In den Tagen nach Weihnachten ziehen Kinder als Könige und Sternträger verkleidet bis zum Dreikönigsfest am 6. Januar von Haus zu Haus und sammeln Geld für soziale Projekte. Krämer sprach von der größten Aktion von Kindern für Kinder weltweit. In Deutschland wirken rund 330 000 Kinder und Jugendliche mit. An ihrer Seite sind 90 000 Begleiter, oftmals Eltern der Mädchen und Jungen.
Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen hat beobachtet, dass die jungen Spendensammler zuweilen Unfreundliches erleben. Die Bitterkeit ist bei vielen Menschen gewachsen, auch Isolation und Einsamkeit nehmen zu, sagte er. Als Reaktion darauf werden manche Leute kaltherzig und schlagen ihre Türen vor den Kindern zu. Das kommt in den vergangenen Jahren immer häufiger vor.
Mit den gesammelten Spenden werden mehr als 1600 Projekte für notleidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Beispielland ist in diesem Jahr Bolivien. Die Kinder in Deutschland lernen dabei etwas über die Lebenssituation von Gleichaltrigen dort. Die Spendenerlöse sind aber nicht nur für Projekte im Beispielland bestimmt, sondern fließen in Hilfsprogramme für Kinder rund um den Globus. Gefördert werden Projekte unter anderem in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Ernährung.