Schatz in der Tiefe Taucher suchen nach Kiste im Bodensee
Zahlreiche Taucher haben am Dreikönigstag nach einer Schatzkiste im Bodensee gesucht - bei etwa 5 Grad Celsius. Gefroren haben die meisten aber wohl trotzdem nicht.
Überlingen (dpa) - Bei kühlen Temperaturen haben Dutzende Taucher am Wochenende nach einem versteckten Schatz im Bodensee gesucht. Der 35-jährige Daniel Günzel vom Bodensee Aquanautenteam fand die mit Totenkopf bemalte Kiste am Dreikönigstag in einer Tiefe von drei bis vier Metern bei Überlingen.
Nach Angaben der Veranstalter war er am Samstagmorgen als einer der Ersten gekommen. "Ich dachte mir, der frühe Vogel fängt den Wurm", sagte Günzel.
Insgesamt kamen nach Angaben der Veranstalter rund 270 Taucher - und gingen auch ins Wasser, als der Schatz längst gehoben war. Denn: Die Teilnehmer kommen nicht nur wegen der versteckten Schatzkiste, wie Organisator Dirk Diestel erklärte. "Im Winter ist das Wasser zwar relativ kalt, aber glasklar." Viele Taucher nutzten das, um die Unterwasserwelt noch besser beobachten zu können. Zudem sei es im Winter in der Regel in der Tiefe wärmer als an der Wasseroberfläche.
Nach Angaben der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) war der Bodensee vor Überlingen am Morgen etwas mehr als 5 Grad kalt. Richtig frieren müssen die Teilnehmer aber nicht: "95 Prozent der Taucher gehen mittlerweile mit sogenannten Trockentauchanzügen ins Wasser", sagte Diestel. Darin werde der Körper nicht nass und die Taucher könnten warme Wollkleidung unter dem Anzug tragen.
Ein echter Schatz ist in der 20 bis 25 Kilogramm schweren Kiste übrigens nicht verborgen: Nach Diestels Worten wird sie mit Gutscheinen und einer Flasche Rum gefüllt - der Rest sind Metallgegenstände, um sie schwerer zu machen. Die Veranstaltung gibt es den Angaben zufolge bereits seit 47 Jahren.