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Tödlicher Salamanderpilz in Deutschland entdeckt

Eine Pilzerkrankung hat unter Salamandern in den Niederlanden und Belgien zu einem Massensterben geführt. Nun haben Forscher den Erreger in Deutschland nachgewiesen.

06.10.2015, 14:30

Braunschweig (dpa) - Ein tödlicher Salamanderpilz ist nach Angaben der Technischen Universität Braunschweig erstmals in Deutschland nachgewiesen worden.

Fast 100 Tiere, die in privaten Terrarien gehalten wurden, seien an dem hochansteckenden Erreger gestorben, sagte der Evolutionsbiologe Sebastian Steinfartz. Mit einem internationalen Forschungsteam untersuchte er die Amphibien und wies eine Pilzerkrankung nach, die in den Niederlanden und Belgien in den vergangenen Jahren ein Massensterben von Feuersalamandern ausgelöst hatte. Die Wissenschaftler sehen in dem Pilz auch eine Gefahr für die freilebenden Salamander in Deutschland.

Der Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) wurde wahrscheinlich mit dem Tierhandel aus Asien nach Europa eingeschleppt und verbreitete sich unter freilebenden Feuersalamandern in den Niederlanden und Belgien. Wie sich die Amphibien in Deutschland infizierten, ist noch unklar. Über die Art der Ausbreitung wissen wir noch sehr wenig, erklärte Steinfartz.

Um ein Massensterben zu verhindern, forderte er gemeinsame Anstrengungen von Naturschützern, Behörden und privaten Haltern. Alle privaten Tiere sowie Totfunde von freilebenden Salamandern sollten untersucht werden. Betroffene lebende Tiere müssten in Quarantäne. Wenn die Erkrankung früh erkannt werde, könne sie durch eine kurzzeitige Anhebung der Temperatur bekämpft werden, erklärte der Wissenschaftler. Zudem werde versucht, eine Impfung zu entwickeln. Der Pilz ist eine große Gefahr, sagt der Biologe. Eine Ausbreitung könne die Feuersalamander an den Rand des Aussterbens bringen.

Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist einer der größten heimischen Schwanzlurche. Er lebt vorwiegend in feuchten Laubmischwäldern der Mittelgebirge - etwa im Harz.

NABU-Informationen über den Feuersalamander

Pressemitteilung der TU Braunschweig