Die hartnäckigen Hautwucherungen können sonst wiederkehren / Neue Methode erfolgreich Warzen nur fachgerecht entfernen lassen
Warzen sehen nicht schön aus, sind hartnäckig und können gerade an den Füßen sehr schmerzhaft sein. Aber es gibt erfolgreiche Methoden, sie loszuwerden.
Bochum/Köln (dapd) l Auslöser für die übersteigerte Hornhautbildung ist eine Infektion mit humanen Papillomviren, kurz HPV. "Man kann sich nur schwer vor einer Infektion mit Papillomviren schützen", sagt Ulrike Wieland, Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie am Institut für Virologie der Uniklinik Köln.
Wenn die Haut ein paar kleine Risse habe und sie dann mit dem Virus in Kontakt käme, könne man sich infizieren. Nicht selten nimmt man aus dem öffentlichen Schwimmbad eine Warzeninfektion mit nach Hause. "Hier läuft man mit aufgeweichten Füßen über rauen Beton und wenn zuvor ein Gast mit einer Fußwarze da war, ist es schnell passiert", sagt Wieland.
Am häufigsten träten die halbkugelig vorgewölbten Hautveränderungen mit zerklüfteter, pflastersteinartiger Oberfläche an Händen und Füßen in Erscheinung. "Das sind im Alltag einfach unsere Hauptkontaktstellen", sagt der Bochumer Dermatologe und Venerologe Ingo Schugt. Theoretisch können Warzen aber am ganzen Körper vorkommen. Gerade Kinder und Jugendliche steckten sich häufig bei ihren ersten Besuchen im Schwimmbad an, weil sie hier zum ersten Mal mit den Viren in Kontakt kommen.
Große Ansteckungsgefahr für Kinder im Schwimmbad
"Man kann sich vermutlich nur einmal mit einem bestimmten Papillomvirus-Typ infizieren", sagt Wieland. Treten die Warzen dennoch wieder und wieder an der gleichen Stelle auf, liegt es in der Regel nicht an einer erneuten Infektion. "Oft werden Warzen aber nur halbherzig behandelt und dann verbleibt die tief sitzende Warzenwurzel im Gewebe", sagt Schugt. Dagegen helfe, die Warzen fachgerecht und gründlich zu entfernen. Dafür gibt es unterschiedlich erfolgreiche Methoden.
Die gutartigen Hautwucherungen sind an sich harmlos, können aber extrem störend und sehr beharrlich sein. Es gibt rund 90 verschiedene Warzen. Am häufigsten kommt die Vulgäre Warze vor, auch gewöhnliche Warze oder Stachelwarze genannt. Die meisten Warzen seien harmlos und "vorwiegend ein kosmetisches Problem", sagt Wieland. Manche Warzen können irgendwann von allein verschwinden. Wer eine Hornhautbildung an sich feststelle, sollte aber auf jeden Fall zum Arzt gehen und nicht auf eigene Faust behandeln, rät Schugt. Der Arzt könne feststellen, um welche Art von Warze es sich handelt, und über die Therapiemethode entscheiden.
Die frei verkäuflichen Sprays gehen nicht tief genug
"Freiverkäufliche Anti-Warzen-Mittel gehen in der Regel nicht tief genug oder werden nicht konsequent angewandt", sagt Schugt. Denn die Warzenwurzel, die unbedingt entfernt werden müsse, sitze sehr tief und es sei schmerzhaft, sie zu entfernen. "Da sich niemand selbst gern weh tut, verbleibt die Wurzel bei der Eigentherapie dann oft im Gewebe und die nächste Warze ist nur eine Frage der Zeit." Auch von frei verkäuflichen Vereisungssprays rät der Dermatologe ab. "Für eine effektive Tiefenvereisung braucht es eine Temperatur von minus 170 Grad, aber die Sprays auf dem freien Markt werden maximal minus 55 Grad kalt", sagt Schugt. "Solche Mittel sind einfach nur teuer, bringen aber nichts."
Bei Erwachsenen sei es eine gute Methode, die Warzen mit dem Laser zu entfernen. "Dieses Verfahren trägt die Warze tief ab und ist sehr schonend für das umliegende Gewebe", sagt Schugt. In der Regel verschwinde die Warze schon nach einer einmaligen Behandlung mit dem Laser. Allerdings übernehmen die Krankenkassen die Kosten nicht und die Betroffenen müssen die Kosten von rund 80 Euro selbst tragen. Andere Behandlungsmethoden werden von den Kassen bezahlt: Ausbrennen, Vereisen und die Behandlung mit speziellen Pflastern oder Milchsäure- oder Salizyllösungen. Damit wird die verhornte Haut aufgeweicht. Anschließend kann der Arzt sie abtragen. Diese Methode könne je nach Tiefe und Dicke der Warze mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
"Es gibt eine neue Methode mit wassergefiltertem Infrarotlicht", so Schugt. Diese Behandlung sei schmerzfrei und daher für Kinder gut geeignet. "Das Infrarotlicht aktiviere das Immunsystem und die Warzen werden vom Körper abgestoßen." Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht. "Aber wir wissen aus Studien um die Wirksamkeit dieser Methode", sagt Schugt. Meistens seien sechs Anwendungen für insgesamt rund 85 Euro nötig.