Wird Asthma demnächst heilbar sein?
Frage: Gibt es neue Behandlungsmethoden, die Bronchialasthma lindern oder heilen können?
Es antwortet Prof. Dr. Jens Schreiber, Chefarzt des Bereiches Pneumologie am Universitätsklinikum Magdeburg: Allergien sind die häufigste Ursache von Asthma bronchiale. Asthma ist eine Erkrankung, die mit einer chronischen Entzündung der Bronchialschleimhaut und einer Hyperreaktivität, das heißt Überempfindlichkeit der Bronchien, einhergeht und zu wiederholten Anfällen von Husten und Luftnot führt.
Unter einer medikamentösen Therapie, die meist inhalativ (Sprays, Pulverinhalatoren) erfolgt und nach Möglichkeit einer Vermeidung der auslösenden Allergene ist bei den meisten Patienten eine gute Kontrolle der Erkrankung und ein normales Leben und Arbeiten möglich.
Intensive Bemühungen um Behandlungs-Verbesserung
Bei einem Teil der Patienten liegt jedoch ein schweres Asthma vor und es gelingt trotz optimaler Therapie nicht eine befriedigende Stabilisierung zu erzielen. Hier gibt es weltweit intensive Bemühungen um eine Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten, wenngleich eine Heilung noch nicht absehbar ist. Eine wesentliche Verbesserung der Therapie hat bei Patienten mit schwerem allergischen Asthma der Einsatz eines sogenannten monoklonalen Antikörpers erbracht, der das allergieauslösende Immunglobulin E (IgE) im Blut der Patienten bindet und damit neutralisiert.
Allerdings bleibt ein Teil des IgE auf den allergieauslösenden Körperzellen gebunden. Hier setzt ein neuartiges Medikament an, bei dem auch das zellgebundene IgE neutralisiert wird. Dieses sehr vielversprechende Therapieprinzip wird gegenwärtig in einer internationalen Studie, auch unter Beteiligung des Universitätsklinikums Magdeburg, getestet.
Patienten, die an einem allergischen Asthma leiden und trotz zweier oder mehr Medikamente (Sprays, Inhalatoren oder Tabletten) noch Beschwerden haben und an einer Teilnahme an dieser Studie interessiert sind, können sich in der Asthma- und Allergieambulanz des Fachbereichs für Pneumologie des Universitätsklinikums Magdeburg informieren.