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Volksstimme-Telefonforum zur Lehrstellensuche Zwei Wochen nach der Bewerbung beim Unternehmen nachfragen

06.05.2010, 04:49

Auskunft zur Lehrstellensuche gaben am Dienstag beim Volksstimme-Telefonforum Alexandra Grupe von der Agentur für Arbeit, Manfred Kindermann von der Industrieund Handelskammer Magdeburg und Wolfgang Schmidt von der Handwerkskammer Magdeburg. Unterstützt wurde das Telefonforum von der Ausbildungsoffensive der Bundesregierung und der Wirtschaft. Hier eine Auswahl der Fragen und Antworten.

Frage : Welche freien Lehrstellen sind in der Region noch zu haben ?

Antwort : Die Betriebe bieten beispielsweise noch freie Lehrstellen an für Restaurantfachleute, Hotelfachleute, Köche, Kaufleute im Einzelhandel, Verkäufer ( innen ), Friseure / Friseurinnen und vereinzelt auch für Bürokaufleute, Kaufleute für Bürokommunikation und für andere kaufmännische und technische Berufe. Angebote finden Sie im Internet unter www. arbeitsagentur. de / Jobboerse, www. magedeburg. ihk. de und www. hwkmagdeburg. de.

Frage : Ich habe auf meine Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz noch keine Antwort von den Betrieben erhalten. Was kann ich noch unternehmen ?

Antwort : Sie sollten sich etwa zwei bis vier Wochen nach Ihrer Bewerbung bei den Unternehmen nach dem Stand der Dinge erkundigen. Damit zeigen Sie auch Interesse für Ihre Bewerbung. Außerdem können Sie sich bei den Lehrstellenbörsen der IHK und der Agentur für Arbeit im Internet auch selbst als Bewerber mit Ihrem Profil einstellen. Hier sollten Sie alles richtig machen, daher sollten Sie Rechtschreibfehler bei Ihrer Darstellung vermeiden.

Frage : Meine Tochter hat bereits einen Ausbildungsvertrag als Verkäuferin unterschrieben. Nun hat sie ein Angebot für eine andere Lehrstelle im kaufmännischen Bereich erhalten. Kann sie den ersten Ausbildungsvertrag kündigen ?

Antwort : Ja, das ist möglich. Ihre Tochter sollte sich jedoch aus Rücksichtnahme gegenüber dem Betrieb und auch gegenüber vielen Mitbewerbern so schnell wie möglich für eine Kündigung des Vertrages entscheiden, damit der Betrieb die Lehrstelle anderen Bewerbern zur Verfügung stellen kann.

Frage : Ich suche nach dem Realschulabschluss bereits seit vergangenem Jahr ohne Erfolg eine Ausbildungsstelle als Bäcker. Was kann ich nach 20 Absagen noch unternehmen ?

Antwort : Sie müssen sich bei weiteren Unternehmen bewerben, viele Schulabgänger schreiben bis zu einhundert Bewerbungen. Wenn Sie Ihre Bewerbungen für eine Ausbildung als Bäcker bislang nur schriftlich versandt haben, kann dies ein Grund für die bisherigen Absagen sein. Besser ist es, wenn Sie sich persönlich mit Ihren Bewerbungsunterlagen bei den Betriebsinhabern vorstellen und gleich vor Ort ein freiwilliges Praktikum anbieten. In dieser Zeit können Sie Ihr Engagement beweisen und zeigen, dass Sie in das Team des Betriebes passen. So können Sie während eines Praktikums manche Schwächen im Zeugnis ausgleichen.

Frage : Trotz guter Noten im Halbjahreszeugnis habe ich als Realschülerin bislang nur Absagen auf meine Bewerbungen als Elektroniker erhalten. Was kann ich noch unternehmen ?

Antwort : Sie sollten Ihre Bewerbungen zusammen mit Ihrem Berufsberater der Agentur für Arbeit und auch mit Ihrer Lehrerin auf mögliche Fehler überprüfen. Aus der Bewerbung muss sich ergeben, warum gerade Sie sich für den Ausbildungsberuf als Elektroniker und sich auch für das jeweilige Unternehmen interessieren. Viele Bewerber verwenden Standardformulierungen, die oft zu Absagen führen. Außerdem sollten Sie auch das aktuelle Ergebnis der schriftlichen Prüfungen, das Sie von Ihrer Realschule vor dem Abschlusszeugnis erhalten, Ihren Bewerbungen beifügen. Dies ist für manche Betriebe eine zusätzliche Aussage über Ihren aktuellen Leistungsstand. Wichtig ist auch, bei den Betrieben nach der Möglichkeit für ein Schnupperpraktikum zu fragen.

Frage : Mein Enkel hat seine schulische Ausbildung als Wirtschaftsassistent wegen unzureichender Leistungen abgebrochen, hat nun einen psychologischen Eignungstest bei der Agentur für Arbeit absolviert und erfahren, dass er einer betrieblichen Vollausbildung voraussichtlich nicht gewachsen sein wird. Wie geht es weiter ?

Antwort : Ihr Enkel sollte nicht den Kopf in den Sand stecken. Es gibt mehrere Möglichkeiten. In Betracht kommt die Unterstützung einer betrieblichen Ausbildung durch ausbildungsbegleitende Hilfen ( abH ), gegebenenfalls eine überbetriebliche Ausbildung oder auch eine theoriegeminderte Ausbildung.

Frage : Wie finde ich noch eine Ausbildungsstelle als Kfz-Mechatroniker in Burg und Umgebung ?

Antwort : Sie sollten sich nicht nur in Burg oder in Magdeburg, sondern auch im weiteren Umland bewerben. Außerdem sollten Sie sich nach alternativen Ausbildungsmöglichkeiten umschauen. In Betracht kommt eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker mit Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik, als Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker, als Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik, als Metallbauer oder als Konstruktionsmechaniker.

Frage : Meine Tochter ( 10. Klasse ) hat noch keine Vorstellung, für welche Berufsausbildung sie sich bewerben soll. Wie kann man ihr helfen ?

Antwort : Ihre Tochter sollte umgehend einen Termin mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit vereinbaren. Hier kann sie auch an einem Berufswahltest teilnehmen. Nach einem Beratungsgespräch wird sie als Ausbildungssuchende erfasst und erhält Anschriften von Ausbildungsunternehmen und auch mögliche finanzielle Unterstützung bei der Bewerbung. Außerdem kann sich Ihre Tochter im Internet unter www. planetberuf. de über eine mögliche Berufswahl informieren.

Frage : Ich habe 2008 in Bayern den erweiterten Hauptschulabschluss absolviert und eine Ausbildung als Kinderpflegerin begonnen, die ich in Magdeburg nicht fortsetzen konnte, weil ich nur gebührenpflichtige Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich gefunden habe. Wie finde ich alternativ eine Ausbildungsmöglichkeit als Tierwirtin ?

Antwort : Es gibt auch in Magdeburg eine gebührenfreie Ausbildung als Kinderpflegerin an der staatlichen Berufsbildenden Schule IV. für Kinderpflege " Dr. Otto Schlein ". Im Umland bieten etliche Betriebe eine Ausbildung als Tierwirtin an. Sie sollten dabei bedenken, dass Sie in diesem Beruf sehr mobil sein müssen und möglichst in der Nähe eines landwirtschaftlichen Betriebes wohnen sollten, denn Tiere müssen schon früh versorgt werden. In Betracht kommt eine Ausbildung als Tierwirtin in den Fachrichtungen Rinderhaltung, Imkerei, Geflügelhaltung, Schäferei oder Schweinehaltung.

Frage : Wie finde ich als Zehntklässler noch eine Ausbildungsstelle als Bestattungsfachkraft ?

Antwort : Für diese Ausbildung erwarten viele Betriebe volljährige Bewerber mit Führerschein. Sie sollten sich mit Hilfe der Agentur für Arbeit überregional bewerben und auch über alternative Ausbildungsmöglichkeiten nachdenken.

Frage : Habe ich als Schüler der zehnten Klasse nach einigen Absagen jetzt noch Chancen, eine Ausbildungsstelle zu erhalten ?

Antwort : Ja, Sie sollten sich aber nicht nur auf einen Beruf festlegen, sondern sich auch für ähnliche Berufe bewerben. Was sich hinter den einzelnen Berufsbezeichnungen verbirgt, finden Sie unter anderem im Internet ( siehe Kasten ).

Frage : Wo finde ich einen Ausbildungsplatz als Maßoder Modescheiderin ?

Antwort : In der Region gibt es nur wenige Ausbildungsmöglichkeiten. Sie müssten sich für diese Ausbildung bundesweit bewerben. Für die auswärtigen Unterkunftskosten können Sie unter bestimmten Voraussetzungen Berufsausbildungsbeihilfe bei der Agentur für Arbeit beantragen.

Frage : Mit welchen Fragen muss ich rechnen, wenn ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen werde ?

Antwort : Sie sollten unter anderem mit folgenden Fragen rechnen : Warum Sie sich für den Beruf und den Betrieb interessieren, welche Zukunft Sie für sich im Unternehmen sehen, welche Stärken und Schwächen Sie haben, warum Sie für den Betrieb nützlich sein könnten, welche Freizeitaktivitäten Sie haben und ob Sie sich gesellschaftlich engagieren, etwa ehrenamtlich in einem Verein.