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Die nackte Kanone Promi-Geburtstag vom 16. Oktober 2017: David Zucker

Als Mitglied des Trios "ZAZ" (Zucker-Abrahams-Zucker) hat David Zucker Hollywood-Geschichte geschrieben. Das Klamauk-Genie hinter Filmen wie "Die nackte Kanone" und "Airplane!" wird jetzt 70 Jahre alt.

Von Barbara Munker, dpa 15.10.2017, 23:01

Los Angeles (dpa) - Seine größten Lach-Erfolge liegen mehr als drei Jahrzehnte zurück, doch der schräge Humor von David Zucker begeistert immer noch.

Welche sind die 100 lustigsten Filme aller Zeiten, fragte das britische BBC-Team kürzlich mehr als 250 Filmkritiker in 52 Ländern. Die amerikanische Parodie "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug" aus dem Jahr 1980 brachte es bei der Umfrage im August immerhin auf den siebten Platz der Komödien-Hitliste, nicht weit hinter den Klassikern "Manche mögen’s heiß" und "Der Stadtneurotiker".

"Airplane!", so der Originaltitel, ist die Schöpfung der Zucker-Brüder David und Jerry und ihres Freundes Jim Abrahams, kurz als "ZAZ"-Team bekannt. Regisseur, Drehbuchautor und Produzent David Zucker wird heute 70 Jahre alt.

Erst im September wurde dem Comedy-Trio eine weitere Ehre zuteil. Das renommierte US-Magazin "Vanity Fair" nahm das "ZAZ"-Team auf seine Liste der 25 "wichtigsten Familien in der Geschichte Hollywoods" auf. Dort rangieren sie nach mächtigen Clans wie den Mogulen David O. Selznick und Louis B. Mayer, der Coppola-Familie und den Warner-Brüdern auf Platz 14. Mit ihren Werken hätten sie Hollywoods Parodien-Genre revolutioniert, heißt es zur Begründung.

Tatsächlich haben sie mit ihren vor Witz und Albernheiten strotzenden Streifen ganze Filmgenres auf den Arm genommen. Dazu konnten sie Drama-Darsteller wie Omar Sharif, Lloyd Bridges und Leslie Nielsen überreden, mit todernster Miene in ihren Blödelstreifen wie "Airplane!", "Top Secret" und "Die nackte Kanone" aufzutreten.

"ZAZ" gibt es seit den frühen 1970er Jahren. Mit Anfang 20 gründeten die beiden Zucker-Brüder und ihr Schulfreund Jim Abrahams, zusammen in Milwaukee im US-Staat Wisconsin aufgewachsen, das "Kentucky Fried Theatre". Es war eine Mischung aus Gags, Satire und haarsträubendem Blödsinn. Das Publikum mochte die Show und das Trio brachte es bis nach Hollywood, wo es 1977 ein Drehbuch verkaufte: "Kentucky Fried Movie".

Unter der Regie von John Landis wurden die Satire-Gags auf den amerikanischen Alltag zum Kino-Lachknüller und zum ersten großen Kassenerfolg des "ZAZ"-Trios. Das Erfolgsrezept von Zucker-Abraham-Zucker war fortan eigentlich immer gleich: Alle Klischees der Hollywoodfilme werden auf den Arm genommen. Ob es der Passagier mit traumatischen Erinnerungen ist, der ein Flugzeug landen muss; der Polizeidetektiv, der auf unkonventionelle Weise seine Fälle löst; der Rockstar, der zum Spion zwischen allen Fronten wird.

Da ruft Leslie Nielsen als Polizist in "Die nackte Kanone" beim Durchsuchen einer Wohnung "Bingo" - und zieht eine Bingokarte hervor. Und Val Kilmer - in dem Spionageklamauk "Top Secret" - hört als US-Rockstar in der DDR auf seiner Sprachlernkassette Sätze wie "Da ist Sauerkraut in meiner Lederhosen". Schauspiellegende Omar Sharif bleibt als Geheimagent todernst, auch als er in eine Autopresse gerät und zu einem Haufen Blech eingequetscht wird. 

Oscar-Preisträger George Kennedy ("Der Unbeugsame") wurde als Polizist vom "ZAZ"-Team kräftig vermöbelt. Und weder Priscilla Presley, Charlie Sheen und am allerwenigsten Leslie Nielsen - als Polizeitölpel Frank Drebin - hatten Probleme damit, sich vor der Kamera völlig lächerlich zu machen.

Auch im Alleingang drehte David Zucker weiter. Für die Komödie "Partyalarm - Finger weg von meiner Tochter" holte er 2004 Ashton Kutcher, Tara Reid und Terence Stamp vor die Kamera. Mit den Horror-Parodien "Scary Movie 3" und "Scary Movie 4" nahm er das Grusel-Genre auf die Schippe. Beim fünften Teil war er 2013 nicht mehr als Regisseur, aber noch als Produzent und Autor an Bord.