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"Stop Bombing Civilians" Ulrike Folkerts trifft syrische Flüchtlinge

Die Schauspielerin ist mit der Hilfsorganisation Handicap International nach Jordanien gereist, um sich selbst ein Bild der Lage zu machen. "Das geht einem schon ziemlich nah, das war teilweise sehr hoffnungslos", sagte sie.

19.09.2018, 17:00

Amman (dpa) - Die "Tatort"-Kommissarin Ulrike Folkerts (57) hat ein Treffen mit syrischen Flüchtlingen in Jordanien als "sehr bedrückend" empfunden.

"Das geht einem schon ziemlich nah, das war teilweise sehr hoffnungslos", sagte Folkerts am Mittwoch nach einer Begegnung mit syrischen Frauen in der jordanischen Stadt Irbid. "Die Menschen sind traumatisiert, teilweise verletzt, verstümmelt. Sie leben mit Prothesen. Es ist ganz einfach eine Form von Depression da."

Die in der Rolle als Kommissarin Lena Odenthal bekannt gewordene Schauspielerin sprach unter anderen mit zwei 25 und 26 Jahre alten Schwestern, deren komplette Familie im syrischen Bürgerkrieg "weggebombt" worden sei. "Jeder Tag ist ein riesiger Kraftakt, weil es keine Perspektive gibt", berichtete Folkerts. "Es ist so aussichtslos. Die Menschen sitzen in einer Warteschleife."

Folkerts war mit der Hilfsorganisation Handicap International nach Jordanien gereist, um für die Kampagne "Stop Bombing Civilians" ("Stoppt das Bombardement auf Zivilisten") zu werben. Es gehe darum, Zivilisten in einem Krieg zu schützen, in dem "rücksichtslos einfach querbeet bombardiert" werde, sagte Folkerts. "Man muss darauf aufmerksam machen, dass die Bombardierung von ziviler Bevölkerung gegen Menschenrechte verstößt. Es ist humanitär eine Riesensauerei."

Millionen Syrer sind vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat in Nachbarländer geflohen. Jordanien hat nach Angaben der UN mehr als 650.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen.