1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Polizei sucht Schlüsselbesitzer

Diebstahl Polizei sucht Schlüsselbesitzer

Die Polizei hat bei einer Kontrolle eines 28-jährigen Radfahrers acht Schlüssel gefunden und sucht nun deren Besitzer.

Von Tobias Dachenhausen 08.09.2015, 18:00

Burg l Wo kommen die Schlüssel her? Wie ist der 28-Jährige in deren Besitz gekommen und wem gehören sie? Das sind die Fragen, die sich Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch im Moment stellt. „Möglicherweise wurden die verschiedenen Schlüssel bzw. Schlüsselbunde gestohlen und für weitere Diebstähle benutzt“, sagt der Polizeisprecher. Nun ist die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

Was war passiert?: Am Sonnabend gegen 22.15 Uhr beabsichtigten Polizeibeamte in der Straße Ihle-Anger einen Fahrradfahrer zu kontrollieren. Daraufhin versuchte der Radfahrer zu flüchten. In der Wilhelm-Kuhr-Straße versuchte sich der Flüchtende erfolglos in einem Treppenaufgang zu verstecken. Bei der Überprüfung des Fahrrades stellten die Beamten fest, dass das Rad als gestohlen gemeldet war. Der nunmehr 28-jährige Beschuldigte wurde zudem bereits mit dreifachem Haftbefehl gesucht. Zudem wurden bei dem 28-Jährigen mehrere Rucksäcke und Taschen aufgefunden. Darin fanden sich unter anderem verbotene Messer, ein Besteck für den Konsum von Betäubungsmitteln, verschiedenste Werkzeuge und die abgebildeten Schlüssel. Die Gegenstände wurden sichergestellt. Der Beschuldigte wurde in eine Justizvollzugsanstalt überstellt.

„Bei seiner Ergreifung haben die Beamten gemerkt, dass er Schwierigkeiten mit Drogen hatte. Das bestätigte auch das aufgefundene, notwendige Besteck“, erklärt Kriebitzsch. Das von ihm gestohlene Rad hat einen Wert von 850 Euro. „Er scheint mit den Diebstählen, seinen Konsum zu finanzieren“, erklärt der Polizeisprecher. Entsprechendes Werkzeug für weitere Fahrraddiebstähle hatte er in seinem Rucksack.

Erst in der vergangenen Woche wurden zahlreiche Schlüssel bei einem polizeibekannten Magdeburger gefunden. Er soll allerdings Teil eines Netzwerkes sein, zu dem 20 bis 30 Kriminelle gehören sollen, die für mindestens 500 Einbrüche im Magdeburger Stadtgebiet verantwortlich sind. Das Muster der Einbrüche war immer das gleiche: Die Täter gelangen in Kellertrakte und Fahrradräume großer Mehrfamilienhäuser und stehlen dort unter anderem Fahrräder, Werkzeuge und Elektronik. Dabei überwinden die Täter mehrere Türen – ohne Einbruchsspuren zu hinterlassen. Die Ermittler sprechen von einem einmaligen und in dieser Form möglicherweise deutschlandweit beispiellosen Fall.

Dass der Burger Fahrraddieb zu diesem Netzwerk gehört, hält Kriebitzsch eher für unwahrscheinlich. „Der hiesige Fall ist doch etwas anderes. Hier scheint die Tendenz dahin zu gehen, dass der Beschuldigte alles klaut, was er möglichst schnell zu Geld machen kann“, macht der Polizeisprecher deutlich. Bislang konnten die Schlüssel niemandem zugeordnet werden. „Wir wissen nicht, ob er damit noch was vor hatte oder die Schlüssel für ihn nutzlos waren. Für uns wäre es spannend, den kausalen Zusammenhang hinzubekommen“, erklärt Kriebitzsch.

Hinweise erbittet die Kripo in Burg unter der Telefonnummer 03921/92 00.