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Burg Neue Balken für ein altes Haus

Die Sicherungsarbeiten im denkmalgeschützten alten Schlachthof-Gebäude an der Blumenthaler Straße in Burg sind in vollem Gange.

Von Mario Kraus 14.01.2016, 20:00

Burg l In dem alten Verwaltungsgebäude, das seit September eingerüstet ist, steckt der Teufel im Detail. Planer Klaus Wegner und Margit Dohm, zuständige Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, kennen mittlerweile jeden Winkel und jeden Balken. „Man stößt immer wieder auf Überraschungen“, sagt Wegner im oberen Stock des denkmalgeschützten Hauses. Manche Arbeiten, die vor Jahrzehnten nachträglich durchgeführt wurden, seien längst nicht so verlaufen wie auch seinerzeit vorgeschrieben. So habe die eine oder andere Holzkonstruktion keine tragende Auflage und sei instabil. Hinzu komme, dass sich Schädlinge wie echter Hausschwamm, Porenschwamm oder Haussporling weitaus intensiver ins Holz gefressen haben als an manchen Stellen zuvor angenommen. Immerhin betrifft die Schädigung zahlreiche Holzbauteile – von den Fußbodenbrettern, Deckenbalken bis hin zur Dachkonstruktion, Einschüben und Fachwerkteilen. „Das ganze Ausmaß war erst sichtbar, als beispielsweise Dielen und Wände herausgerissen wurden“, erklärt Wegner. Die Folge ist unter anderem, dass eine neue Deckentragkonstruktion eingebaut werden musste – mit stabilen und zusätzlichen Balken. Auch um die Stabilisierung zu gewährleisten, musste mehr Holz verwendet werden als ursprünglich geplant.

Damit das Gebäude noch eine lange Zukunft vor sich hat und die Arbeiten genauestens abgestimmt werden können, werden alle Schritte mit einem Prüfstatiker abgestimmt. Schon deshalb, weil unter anderem eine Flurwand im Obergeschoss gerissen war und zusätzliche Sicherungsarbeiten notwendig wurden, erläutert Margit Dohm.

In den vergangenen Tagen wurde begonnen, den Fußboden im Erdgeschoss aufzunehmen.

So kleinteilig die Arbeiten auch sind – sie liegen im Zeitplan. „Wir haben qualifizierte Fachfirmen, die gute Arbeit leisten“, sagt Margit Dohm. Das ist auch notwendig, weil das Projekt an vielen Stellen mit unzähligen Feinarbeiten verbunden ist. So müssen die Holzprofilierungen und Verzierungen, die von außen zu sehen sind, genau so wie im Originalzustand hergestellt werden.

Sieben Gewerke haben in dem Gebäude Hand angelegt – Gerüstbau, Dachdecker, Maurer, Zimmerer, Holzschutz und Schwammbeseitigung, Entrümpelung. Allein an Rohren, alter Technik und Müll mussten 30 Tonnen beseitigt werden.

Für die Sicherungsarbeiten sind 410 000 Euro eingeplant, die anschließende Sanierung, mit der im Frühjahr begonnen wird, wird rund 1,5 Millionen Euro kosten.

In das Gebäude wird dann der städtische Bauhof einziehen. Dafür werden Abstell-, Büro-, Sozial- und Umkleideräume auf einer Fläche von 860 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Das benachbarte Areal, das 2014 beräumt wurde, wird während der Landesgartenschau (Laga) als Großparkplatz für 800 Pkw genutzt und danach als Grünfläche.