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Asyl Zwölf elternlose Flüchtlinge in Familen

45 minderjährige Flüchtlinge ohne Eltern und Verwandte leben derzeit im Jerichower Land. Im Dezember waren es 31.

Von Falk Heidel 16.02.2016, 13:00

Burg/Genthin l Diese Zahlen nannte Jugendamtsleiter Dr. Ralph Focke kürzlich im Jugendhilfeausschuss des Kreistages. Demnach hat das Jerichower Land vier Prozent aller minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt aufgenommen. In unserem Bundesland sind derzeit 850 Fälle erfasst.

Zwölf junge Menschen leben derzeit in Pflegefamilien. Focke zufolge ist dies ein Spitzenwert in Sachsen-Anhalt: „In den meisten Landkreisen sind gar keine jungen Flüchtlinge in Pflegefamilien untergebracht.“ Im Gegensatz zu normalen Asylbewerbern ist für junge unbegleitete Flüchtlinge das Jugendamt zuständig, sobald sie unseren Landkreis betreten. Auch wenn sie in einer Unterkunft des Landes ankommen und vom Land registriert werden.

Eine ganz neue Wohngruppe für zwölf unbegleitete jugendliche Flüchtlinge gibt es beim Corneliuswerk. Weitere Ankömmlinge wurden in bestehende Gruppen integriert. Auch bei der Rolandmühle und dem Albert-Schweitzer-Familienwerk leben solche jungen Menschen in bestehenden Wohngruppen.

Ralph Focke zufolge ist die Kapazität damit noch nicht ausgeschöpft: „Es gibt noch einige Plätze in Einrichtungen und Pflegefamilien.“ Bisher funktioniert die Unterbringung der elternlosen Flüchtlinge reibungslos. Focke: „Das liegt vor allem an der ausgezeichneten Flexibilität unserer freien Träger.“

Zum Thema Pflegeeltern sagte er: „Zum Glück gibt es Menschen, die sich der schweren Aufgabe stellen. Das Jugendamt hat sie entsprechend vorbereitet. Wir freuen uns über jede weitere Familie, die einen jungen Menschen bei sich aufnehmen möchte.“ Im Jugendamt gibt es eine Projektgruppe, die sich mit dem Thema junge unbegleitete Flüchtlinge beschäftigt.