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Genossenschaft Jagdpacht für Reflektoren

Die Mitglieder der Jagdgenossenschaft Hohenwarthe wollen die Pachteinnahme für Wildwarn-Reflektoren verwenden.

Von Thomas Rauwald 10.04.2016, 11:00

Hohenwarthe l Der jagdlichen Tradition folgend ist die Jahreshauptversammlung der Hohenwarther Jagdgenossen im Forsthaus Külzau mit Hörnerklängen eröffnet worden. Sebastin Bergmann, der Vorsitzende der Genossenschaft, informierte die Eigentümer der Wald- und Flurstücke, dass sich nach einer territorialen Neuordnung der Pachtbezirk annähernd verdoppelt habe und nun rund 736 Hektar betrage. 662 Hektar davon seien bejagbare Fläche. Der Jagdbezirk besteht aus der Gemarkung Hohenwarthe, ausgenommen sind jedoch die im Register mit „Lostauer Werder“ ausgewiesenen Flurstücke.

Die Jagdgenossenschaft ist die Vereinigung der Eigentümer der Gemarkungsgrundstücke (Wald, Wiese, Acker). Neben Privatpersonen und der Kirche gelten die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG), das Bundeswasserstraßenamt, die Bundesstraßenverwaltung und die Landgesellschaft als größte Eigentümer.

Über die Abschusszahlen des abgelaufenen Jagdjahres, das immer am 1. April beginnt, berichtete Norbert Olschowski. Auf dem Territorium des Jagdbezirkes sind 21 Stück Rehwild geschossen worden. Weitere zehn Tiere starben im Zusammenhang mit Unfällen. Dazu kommen fünf Stück Schwarzwild, zwei verendeten nach Unfällen. Es wurden außerdem drei Füchse, zwei Dachse, ein Marder, drei Enten und ein Waschbär geschossen.

Die größten Sorgen, so Revierförster Norbert Olschowski, bereite den Jägern die Unfallbilanz auf der Umgehungsstraße von Hohenwarthe. Hier sterben überproportional viele Tiere bei Wildunfällen. Für die Entsorgung seien die zuständigen Jäger verantwortlich.

Olschowski regte an, einen Abschnitt dieser Landesstraße 52 versuchsweise mit blauen Wildwarn-Reflektoren zu versehen. Er würde sich um die Beschaffung und die Regularien zum Anbringen an die Straßenpfosten kümmern, sicherte Olschowski zu. Diese Idee fand bei den Jagdgenossen ungeteilte Zustimmung. Sie wurde durch den Vorschlag ergänzt, die eingegangene Jagdpacht für das abgelaufene Jahr dieses Mal nicht direkt einem Verein oder einem guten Zweck zukommen zu lassen, sondern von den rund 500 Euro besagte Warnreflektoren anzuschaffen. Auch dies stünde im Interesse der Allgemeinheit, denn bei Wildunfällen sind neben dem Tod der Tiere auch Sachschäden an den Autos zu beklagen. Die Reflektoren würden die Wildunfälle deutlich reduzieren, besagen Erfahrungen von Jägerkollegen.

Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung ist mit einstimmigem Votum Kerstin Olschowski erneut als Jagdpächterin bestimmt worden. Der Pachtvertrag regelt nicht nur den Pachtzinz, der bei 1,50 Euro je Hektar liegt, sondern auch eine zwölfjährige Laufzeit.