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Umweltamt Siloanlage in der Kritik

Der Betreiber der Siloanlage in Nedlitz muss Verstöße abstellen. Der Landkreis ist aktiv geworden.

Von Manuela Langner 18.04.2016, 12:00

Nedlitz l Über Geruchsbelästigung, die von der Siloanlage hinter dem Nedlitzer Sportplatz ausgeht, war auf der Ortschaftsratssitzung zu Jahresbeginn berichtet worden. Die Immissionsschutz- und die Wasserbehörde des Landkreises Jerichower Land griffen die Beschwerden in der Zwischenzeit auf. Bei einer Ortsbesichtigung wurden Verstöße festgestellt. Die Kreisverwaltung forderte den Betreiber auf, unzulässig gelagertes Material wegzuschaffen und Sickerwasser abzupumpen, teilte Claudia Hopf-Koßmann, Pressesprecherin des Landkreises, auf Nachfrage der Volksstimme mit.

Für den Abtransport des außerhalb der Siloanlage gelagerten Materials hat der Betreiber bis zum 31. Mai Zeit.

In der vergangenen Woche sollte das Sammelbecken für Wasser und Sickersaft noch einmal abgepumpt werden. Aus wasserrechtlicher Sicht bestehe gegen die Betreibung des Sickersaftbeckens keine Bedenken, informierte Claudia Hopf-Koßmann weiter. Es sei keine Boden- oder Grundwasserverunreinigung durch den Betrieb des Beckens zu besorgen. Eine Abdeckung des Beckens gegen Beeinträchtigungen – wie Geruch – seien gesetzlich nicht gefordert. Allerdings werde davon ausgegangen, dass die eingeleiteten Maßnahmen auch eine Minimierung der Geruchsbelästigung zur Folge haben. Durch den Eigentümer werde das Silo und das Sickersaftbecken laufend kontrolliert. Eine negative Auswirkung der Siloanlage auf die in Nedlitz befindlichen Teiche gibt es nach Auskunft des Landkreises nicht. „Das Sickersaftbecken ist durch eine Folie gegenüber dem Boden und dem Grundwasser abgedichtet. Es können keine Beeinträchtigungen des Bodens oder des Grundwassers besorgt werden“, teilte die Pressesprecherin mit. Der Standort befinde sich in keinem Wasserschutz- oder Überschwemmungsgebiet. Durch den Silo-Eigentümer erfolgten regelmäßige Kontrollen und bei Bedarf eine Entleerung des Beckens.

In diesem Jahr sollte ursprünglich der Nedlitzer Teich saniert werden. Unter Umständen muss das Vorhaben verschoben werden.

Grund sind laut Bürgermeister Jens Hünerbein die hohen Kosten. Die im Haushaltsplan eingestellten 80 000 Euro werden nach bisherigem Kenntnisstand für die Sanierung des Nedlitzer Teiches nicht ausreichen. Wegen der dichten Bebauung entlang des Ufers ist die Sanierung sehr aufwendig. „Wir sind derzeit beim Prüfen“, sagte Jens Hünerbein.

Angesichts der immensen Kosten hätte Ortsbürgermeister Christine Becker Verständnis, wenn die Sanierung in diesem Jahr nicht erfolgen kann. Dann sollte die Sanierung aber für 2017 fest eingeplant werden.

Sollte Nedlitz in diesem Jahr nicht realisiert werden, könnten voraussichtlich zwei andere Gewässer in der Einheitsgemeinde Gommern saniert werden. Die Liste der beantragten Teichsanierungen, die der Stadtverwaltung vorliegt, ist lang.