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Anwohner sauer Großbaustelle vor der Haustür

Die Burger Koloniestraße gleicht einer Großbaustelle. Anwohner fordern eine bessere Koordination der Arbeiten.

Von Mario Kraus 01.10.2019, 08:00

Burg l Bagger, Kipper, Transportfahrzeuge – auf der Ostseite der Kolonie wird mächtig rangeklotzt. Tiefbaufirmen verlegen hier neue Schmutz- und Trinkwasserleitungen. Für den Wasserverband Burg handelt es sich um eine der größten Investitionen in den Jahren 2018/19. Daneben sorgt auch ein von der Telekom beauftragte Unternehmen dafür, dass der Breitbandausbau in der Stadt beendet wird. Die Anwohner nehmen es mit Geduld, doch der Faden droht allmählich zu reißen, sagt Martina Kirchner, die mit ihrer Familie in der Koloniestraße 65 wohnt. 

Das Problem: „Wir waren froh, als der Winter mit Frostgraden die Baufirma kurz vor Weihnachten zwang, endlich abzurücken.“ Aber: „Zurück ließen sie eine Schlammwüste, und ständig fuhren Lieferanten nun direkt an den Häusern entlang, um Post oder Pakete oder Waren zuzustellen. Früher gab es kleine Regenwassergräben von den Grundstücken zur Straße, so dass niemand direkt an den Häusern entlangfahren konnte. Viele Anwohner, so auch wir, kauften Absperrband und spannten dieses auf, um die Fahrzeuge zurück auf die Straße zu bringen, und ständig beseitigten wir die tiefen Spuren im Schlamm, um den spärlichen Grashalmen, eine Chance zum Anwachsen zu geben“, Kirchner.

Dann allerdings seien die Arbeiten fortgesetzt worden. „Plötzlich begannen direkt auf dem Fußweg auf unserer Seite wieder Bauarbeiten. Ich war fassungslos, dass wieder alles aufgerissen wurde, denn nun kam die Telekom auf die Idee, Kabel für das schnelle Internet zu verlegen. So erlebten wir es, dass plötzlich unsere Einfahrt versperrt war. Wochenlang war am Ende der Baustelle genau vor unserem Eingang ein so genanntes Kopfloch geöffnet und abgesperrt, Personen mit Kinderwagen oder Rollator konnten den Fußweg nicht nutzen.“ Und erst vor wenigen Tagen sei die Grundstückseinfahrt wieder zugeparkt worden.

Zufrieden mit der Situation sind auch andere Anwohner in der Kolonie nicht. „Man kann den Bauarbeitern keine Schuld geben, aber eine bessere Abstimmung untereinander wäre gut gewesen“, sagt eine Burgerin, die dort seit Jahrzehnten lebt. „Aber die Männer waren zum Glück alle höflich und haben unsere Hinweise beispielsweise zum Parken ernst genommen.“ Ein anderer Anwohner, der auch nicht namentlich erwähnt werden will, beklagt vor allem den „vielen Sand, der mit ins Haus und auf das Grundstück geschleppt wird.“

Wasserverbands-Geschäftsführer Mario Schmidt räumt ein, dass es zu Beginn der Bauarbeiten örtlich Probleme mit Fahrzeugen gegeben habe. „Wir haben die Kritikpunkte umgehend ausgewertet, und es hat sich eingespielt.“ Die neuerliche Kritik von Martina Kirchner soll nun auf der Bauberatung am Mittwoch thematisiert und ausgewertet werden. „Wir bauen schließlich für die Einwohner und wollen die Einschränkungen so gering wie möglich halten.“

Telekom-Pressesprecher Georg von Wagner sicherte am Montag auf Nachfrage der Volksstimme zu, auf die Hinweise der Anwohner zu reagieren. „Die Firmen müssen die Straßenverkehrsordnung einhalten.“

Die Arbeiten in der Kolonie dauern bis November an.