Robert Kellermann darf Getränk konzipieren und hat damit Erfolg / Weitere Produktionen geplant Azubi braut erstes Bier im zweiten Lehrjahr
Robert Kellermann beginnt heute sein drittes Lehrjahr als Auszubildender zum Brauer. Er lernt in der kleinen Brauerei der Wasserburg. Das hat Vorteile. Er konnte bereits sein eigenes Bier kreieren. Sein "Summer Ale" kommt gut an.
Gommern l "Na klar bin ich stolz", erklärt Robert Kellermann. Der Auszubildende in der Gommeraner Wasserburg erlernt den Beruf des Brauers. Er hat sein eigenes Bier kreiert, konzipiert und gebraut. Darauf ist er stolz, auch dass es gut ankommt. "Falls es nichts wird, machen wir Bierbrand daraus", hatte Burgbraumeister Christian Königs vorher gesagt. Er und sein Azubi sind die einzigen beiden Mitarbeiter in der Brauerei in Gommern.
"Es ist ein Glück, dass ich in so einer kleinen Brauerei lernen kann. Meine Kollegen aus der Berufsschule haben nicht die Möglichkeit, ihr eigenes Bier zu brauen", sagt Kellermann. Schon in den mittelgroßen Brauereien seien die Abläufe genormt, automatisiert, standardisiert. So ein Versuch wäre dort viel zu teuer, erzählt er.
Als Christian Königs ihm vorschlug, ein "Azubier" - so der Arbeitstitel - zu brauen, war Kellermann gleich begeistert. So könne er einmal komplett alle Facetten des Berufes üben."Ich wusste auch schnell, dass es ein Summer Ale werden soll", erzählte er. Das habe er zufällig einmal getrunken und fand es erfrischend. "Es hat eine fruchtige Grapefruit-Note. Und das, obwohl keine Grapefruit enthalten ist", erklärte er. Möglich werde das durch einen Aromahopfen. "Dieser wurde dem Bier in der Hauptgärung hinzugefügt. Hopfenstopfen nennt man das. Denn der Hopfen kommt in eine Damenstumpfhose und wird so in das Bier gehängt", erklärte er.
Rund fünf Wochen brauchte das Bier vom Sud bis zum Verkauf. Zuvor hatte der Lehrling die Rezeptur angepasst, die Mengen geplant und die Einkäufe organisiert. Der Burgbraumeister habe ihm dabei über die Schulter gesehen. "Der Lehrling kann ja schließlich nicht machen, was er will", sagt Königs und schmunzelt.
1500 Liter braute Kellermann. Zu seiner Freude sind die schon fast alle verkauft. "Es lief wirklich sehr gut, damit hatte ich nicht gerechnet. Ein tolles Gefühl, etwas zu schaffen, was anderen schmeckt", sagt er begeistert. Zwei weitere Sude vom "Summer Ale" sind in Planung.