Immer mehr Jugendliche verschuldet Neues Projekt: So lernen Magdeburger Schüler mit Geld umzugehen
Das Projekt „Kids go Finance“ hat erstmals in Magdeburg stattgefunden. Experten verraten, wie man Kindern und Jugendlichen den Umgang mit Geld erklärt.

Magdeburg. - Die Überschuldung junger Menschen in Deutschland nimmt zu. Besonders betroffen sind laut „Schuldneratlas 2024“ die unter 30-Jährigen. Die Sparkassen-Versicherung nennt mehrere Möglichkeiten, um diesem Trend entgegenzuwirken. Einer davon ist finanzielle Bildung junger Menschen. Daher gibt es in Magdeburg nun auch das Projekt „ Kids go Finance“.
Finanzbildung für Schüler
Ein Team aus Ehrenamtlichen will mit diesem Projekt für eine finanzielle Grundbildung von Kindern zwischen 6 und 13 Jahren sorgen. In anderen Städten gehen sie bereits in Schulen, um dort die Kinder zu erreichen. Je nach Altersgruppe werden verschiedene Fragen geklärt: Wie früh muss die Altersvorsorge ein Thema werden? Wie viel Budget wird für einen Wocheneinkauf benötigt?
In Magdeburg fand das Projekt nun erstmals in drei fünften Klassen der Gemeinschaftsschule Wilhelm-Weitling in Neu-Olvenstedt statt. „Für jüngere Kinder wollen wir das Thema Geld vereinfacht vermitteln. Da greifen wir zum Beispiel gerne auf, wie man clever einkaufen geht“, erklärt Joel Dziobek. Er ist Standortbotschafter des Projekts in Magdeburg. Die Olvenstedter Schüler sollten an dem Projekttag mit einem bestimmten Budget ein Buffet für die Klasse erstellen. Sie mussten für unterschiedliche Bereiche also das vorhandene Geld einteilen. Außerdem hätten die Kinder etwas zur Geschichte des Geldes gelernt.

Mehr Jugendliche verschuldet durch Klarna und Co.
Für drei Klassen waren zwölf Ehrenamtliche im Einsatz in Neu-Olvenstedt. Engagieren können sich bei „Kids go Finance“ vor allem Menschen mit pädagogischem Hintergrund und bestenfalls, wer einen Bezug zum Thema Finanzen hat. Einer der Magdeburger Ehrenamtlichen war Kay Pakulat. Er würde sich aktuell zum Thema Finanzberatung weiterbilden. „Ich finde solche Projekte wichtig, weil sich besonders durch Bezahl-Apps die Verschuldungsrate bei Jugendlichen erhöht. Im Elternhaus und auch in der Schule wird das bisher zu wenig thematisiert“, sagt er. Gemeint sind damit Anbieter mit dem Prinzip „Kaufe jetzt, bezahle später“ (Buy now, pay later).
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Die Sparkassen-Versicherung sagt dazu: „Der Wunsch, mit aktuellen Trends mitzuhalten, kann zu übermäßigem Konsum und damit zu Schulden führen. Zahlungsoptionen wie ,Buy now, pay later' (BNPL), die von verschiedenen Diensten angeboten werden, sind bei Jugendlichen beliebt. Verführerisch, Einkäufe sofort zu tätigen und erst später zu bezahlen - oft ohne Zinsen.
Weitere Informationen sind per Mail an info@kidsgofinance.de oder unter kidsgofinance.de im Internet erhältlich.
Der Standortbotschafter Joel Dziobek verrät nämlich: „Für das nächste Schuljahr sind weitere Projekte geplant.“ Schulen können dafür auch auf ihn zukommen.