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B1 im Jerichower Land B 246 in Königsborn: Kritik an der Umleitung

Seit dem 17. Juli ist die B 246 in Königsborn vollgesperrt. Die offizielle Umleitung ist 22 Kilometer lang. Ist damit zu rechnen, dass sie auch genutzt wird?

Von Raphael Irmer 19.07.2023, 07:01
Die Bundesstraße 246 in Königsborn ist seit Montag voll gesperrt. Hintergrund der Baumaßnahme ist ein grundhafter Straßenausbau. Wer mit dem Auto nach Heyrothsberge fahren will, muss eine 22 Kilometer lange Umleitung nehmen – oder abkürzen.
Die Bundesstraße 246 in Königsborn ist seit Montag voll gesperrt. Hintergrund der Baumaßnahme ist ein grundhafter Straßenausbau. Wer mit dem Auto nach Heyrothsberge fahren will, muss eine 22 Kilometer lange Umleitung nehmen – oder abkürzen. Foto: Raphael Irmer

Königsborn - Vom Bahnübergang bis zur ehemaligen Sekundarschule wird in Königsborn die Deck- und Binderschicht der Fahrbahn erneuert und daran anschließend die Straße bis Höhe der Kita grundhaft saniert. Die Einsätze von Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen sind jederzeit gewährleistet. Die Fußgänger sowie die Radfahrer können den betroffenen Abschnitt weiterhin passieren. Doch für die Autofahrer sieht die Angelegenheit ganz anders aus.

Die Bauarbeiten sollen bis zum 10. November beendet sein. Und bis dahin wird der gesamte Durchgangsverkehr weiträumig umgeleitet. Für Autofahrer, die von Gerwisch nach Königsborn wollen, erfolgt die Umleitung über die Landstraße 52 nach Körbelitz, Wörmlitz, zum Landhaus Zeddenick und schließlich über die B 246 von Nedlitz nach Königsborn.

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Die Vollsperrung in Königsborn hat auch Auswirkungen auf den Busverkehr. So wird die Linie 720 über Pöthen, Gommern, Wahlitz und Menz umgeleitet. Die Linie 702 endet in Woltersdorf. Der Bürgermeister der Gemeinde Biederitz, Kay Gericke (SPD), äußerte auf Anfrage der Volksstimme: „Mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen wegen der laufenden Bauarbeiten ist nicht zu rechnen.“ Außerdem sei damit zu rechnen, dass die ausgewiesene Umleitung genutzt werde, Schleichwege gäbe es nicht.

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Das ist nicht ganz korrekt. Nach Angaben von Google Maps ist diese Umleitung etwa 22 Kilometer lang und man brauche mit dem Auto dafür 24 Minuten. Fährt man aber von Neu Königsborn entlang der Königsborner Straße nach Woltersdorf und von dort über die Woltersdorfer Straße nach Gerwisch, sind es nur rund 6,5 Kilometer und man braucht rund zehn Minuten. Das hat die Volksstimme selbst getestet.

Abkürzung möglich über Woltersdorf

Auch der Ortsbürgermeister von Woltersdorf, Thomas Lammich blickt kritisch auf die Vollsperrung in Königsborn: „Es ist vermutlich mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen in dieser Zeit in Woltersdorf zu rechnen, da viele diesen Weg als Abkürzung nutzen werden“, sagt er. Und noch weitere Aspekte bereiten ihm Sorgen. Zulieferer könnten Schwierigkeiten bekommen, ihre Ware pünktlich zu liefern. Hiervon könnten laut Lammich die Futterbetriebe der Bauern, die das Futter für die Masttiere benötigen, sowie der örtliche Kfz-Betrieb in Woltersdorf betroffen sein.

Ungeklärt sei ebenfalls die Anbindung an den regionalen Zugverkehr. Denn Zugreisende aus Königsborn müssten theoretisch mit der Buslinie 702 fahren oder mit dem Auto die 22 Kilometer lange Umleitung nehmen und ab dem Gerwischer Bahnhof abfahren. „Aber wenn die Straßen marode sind und nicht gemacht werden, beschweren sich auch immer alle“, sagt Lammich scherzhaft.