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Burger Wohnungsbaugenossenschaft modernisiert Ecke Bebel-/Külzstraße bis Jahresende Bald attraktiver Komplex mit 53 Wohnungen

Von Bernd Körner 24.07.2012, 03:23

Die Burger Wohnungsbaugenossenschaft
(BWG) hat begonnen, dem Plattenbau an der Ecke August-Bebel-Straße/Wilhelm-Külz-Straße mit 93 Wohnungen eine andere Gestalt zu geben. Bis Jahresende entsteht ein attraktiver Komplex mit dann 53 Wohnungen.

Burg l Von der Bebelstraße und Külzstraße aus ist nur zu sehen, dass die Plattenbauten in der Höhe schrumpfen. Ein unablässig drehender Kran hebt Plattensegment für Plattensegment ab. Wagt man einen Blick um die Ecke, wird einem das Ausmaß des anspruchsvollen Projektes bewusst. Der Innenhof gleicht einem Trümmerfeld. Hier ein Berg lädierter Betonquadrate, dort ein Schrottberg herausgerissener Rohre, dazu Versorgungsleitungen und sonstige Blechrückstände. Mitten hindurch eine Baustraße, auf der Kipplaster heranrollen, die Tonnen von Bauschutt abzutransportieren.

Der Rückbau und die Sanierung der Wohngebäude August-Bebel-Straße 2-4a und Wilhelm-Külz-Straße 19-22, wie das Projekt offiziell heißt, dürfte für die BWG das anspruchsvollste Vorhaben seit 1989 sein. Dabei sollte es eigentlich nicht so aufwendig werden, jedenfalls von der Planung des Jahres 2008 her. "Dass wir die Aufgänge modernisieren wollten, stand damals fest und wurde auch angeschoben", erinnerte BWG-Vorstand Diethelm Harp. 2009 seien in der Külzstraße 22 zehn altersgerechte Wohnungen mit Aufzug hergerichtet worden. Dann kam 2010 die Nachfrage der Stadt, ob die Genossenschaft nach dem beschlossenen Stadtumbau besser einige der insgesamt 93 Wohnungen aus dem Bestand nehmen könnte. Direkter formuliert: Ob sie durch Rückbau einzelner Einheiten die Blocks verkleinern könnte. Der Hintergrund ist seit Jahren bekannt: Burg hat rund 2000 leer stehende Wohnungen, die 2025 nicht mehr existieren sollen. Der Schwundbeitrag der BWG an der Bebelstraße ist ein Beitrag zu dem Ziel.

Diethelm Harp: "Wir stoppten damals das ursprüngliche Projekt und machten uns an eine Überarbeitung." Geschaffen wurde ein umfangreiches Papier, das seit zwei Wochen die Vorlage dafür ist, dass Kran und Bagger zum Einsatz kommen. Am Ende soll das Unternehmen 2,3 Millionen Euro kosten, inklusive 421 000 Euro Fördermittel aus dem Bundesprogramm Stadtumbau-Ost.

35 Wohnungen werden verschwinden, acht altersgerechte Wohnungen sollen samt Aufzug entstehen. Vorgesehen sind zwei Zweiraum-Wohnungen mit Dachterrasse. Darüber hinaus werden Balkone montiert, die Fassaden und das Dach gedämmt, die Wohnungen mit Rauchmelder ausgestattet und Wohnungen durch Zusammenlegung im Grundriss geändert. Der BWG-Vorstand: "Die Nachfrage nach Zweiraumwohnungen ist beträchtlich. Die kleinen, aus DDR-Zeiten stammenden Einraumwohnungen mag keiner mehr. Die neuen Wohnungen haben eine größere Küche und ein größeres Bad."

Im Gegenzug allerdings müssen in der Baustelle wohnen gebliebene Genossenschafter und Mieter mit dem Baulärm und -dreck leben. "Ihnen war freigestellt worden, den Block zu verlassen und eine von uns angebotene Austauschwohnungen zu nehmen. Einige aber wollten in ihrem vertrauten Zuhause bleiben", erklärt Diethelm Harp. Deren Vorteil wird sein, dass sie nach Fertigstellung des ersten modernisierten Aufgangs an der Bebelstraße eine der Top-Wohnungen beziehen können. Denn ihre angestammte Wohnung müssen sie letztlich doch freigeben. Sämtliche "Vierwände" des BWG-Eigentums werden saniert und erneuert.

Bleibt der offensichtliche Umstand, dass der angeschlossene Wobau-Teil des Quartiers im Ansehen abstechen wird. Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) erklärte gegenüber der Volksstimme: "Wir suchen nach Möglichkeiten und Finanzierungen, um die Wobau-Aufgänge dem künftig modernen BWG-Teil anzugleichen."