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Berufe Start für Gründeroffensive

Migranten sollen in Burg mit einer Art Gründeroffensive auf dem Weg in die Selbstständigkeit unterstützt werden.

Von Mario Kraus 23.09.2019, 01:01

Burg l Die Zahl der Existenzgründungen ist in Deutschland mit 547.000 pro Jahr (Stand 2019) insgesamt weiter rückläufig. Laut Monitor der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) dominieren eindeutig Neugründungen. Im Jahr 2018 waren es so viele wie nie: acht von zehn Existenzgründern machten sich selbstständig, „indem sie unternehmerische Strukturen erstmalig aufbauten“, heißt es in dem Bericht.

Ein erhebliches Potenzial an Interessierten sieht der Bildungsträger e-plan consult auch in Burg. Aus diesem Grund wurde Sonnabend die Interkulturelle Woche genutzt, um über konkrete Chancen zu informieren. Herzstück ist dabei das Projekt EMI (Existenzgründung, Migration, Integration), das sich als Koordinierungs- und Bildungszentrum versteht. „Wir sind ohnehin in Burg als Bildungsträger ansässig, jetzt wollen wir noch mit gezielten Angeboten neue Möglichkeiten für Migranten eröffnen“, sagt die Projektmitarbeiterin und studierte Fachübersetzerin Anna Shlyakhtenova.

Dass sich der Erfolg auch in Burg einstellen wird, davon ist die Fachfrau überzeugt: „EMI gibt es jetzt seit drei Jahren in Magdeburg und Halle. Seitdem konnten 60 erfolgreiche Gründungen in den verschiedensten Berufsrichtungen vollzogen werden – ob als Imbissbetreiber, Schneider, Friseur oder Inhaber einer Ballettschule. Vieles ist möglich. Wir arbeiten dabei intensiv mit dem Jobcenter und der Investitionsbank Sachsen-Anhalts zusammen.“

Optimistisch stimme dabei die Tatsache, dass viele ausländischen Mitbürger etwas risikobereiter seien als Deutsche und gern ihr eigener Chef sein möchten. Das war auch bei Dogmaar Riecke aus der Mongolei so. Die junge Frau betreibt heute einen Verleih von Jurten, wie man sie in Zentral- oder Westasien kennt. Nach und nach werde sie mit ihrem Geschäftsmodell immer bekannter. Nicht von ungefähr präsentierte der Bildungsträger e-plan das Gründungsprojekt auch in solch einer Jurte. Diese traditionellen Zelte würden immer beliebter, sagt EMI-Mitarbeiter Ibrahim Bahoz.

Auch Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) sieht mit fundierten Gründerberatungen für Migranten eine wichtige Säule zur weiteren Integration. „Das Projekt ist überzeugend.“