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Breitbandausbau Auf 50 Mbit folgt Glasfaser

Die erste Stufe des Breitbandausbaus in Burg und im Jerichower Land ist abgeeschlossen. Stufe 2 soll dieses Jahr noch starten.

Von Nicole Grandt 07.02.2021, 00:01

Burg l Die erste Stufe ist abgeschlossen: Aus diesem Grund kamen Landrat Steffen Burchhardt (SPD), Staatssekretär Thomas Wünsch, Andreas Riedel, Geschäftsführer der MDDSL GmbH, und Roland Voigt, Regionsmanager Sachsen-Anhalt der Telekom, in dieser Woche zusammen, um das Erreichen des ersten digitalen Meilensteins zu verkünden. Ziel der ersten Stufe des Breitbandausbaues war es, jedem Haushalt im Jerichower Land einen Internet-Anschluss mit mindestens 50 Mbit zur Verfügung zu stellen. Bei vielen Haushalten klappte dies, einige haben sogar deutlich mehr Internetgeschwindigkeit zur Verfügung, doch ein paar sogenannte graue Flecken sind auf der Karte des Landkreises verblieben. „Seedorf, Genthin-Wald und einige Haushalte nördlich der Elbe in Hohenwarthe sind die Gebiete, in denen der Ausbau noch nicht geklappt hat“, erklärt der Landrat. Das soll allerdings nicht so bleiben, denn mit der ersten Stufe des Breitbandausbaues ist das Thema Internetversorgung nicht abgeschlossen.

Der Landkreis begann 2014 das Projekt Breitbandausbau mit einer Machbarkeitsuntersuchung. Diese stellte fest, dass die Stadt Genthin, die Gemeinde Jerichow, die Städte Gommern und Möckern sowie die Gemeinden Biederitz und Elbe- Parey und das Gewerbegebiet Brunnenbreite mit Breitbandanschlüssen unterversorgt waren. Das Ziel, den Haushalten mindestens 50 Mbit zur Verfügung zu stellen, hat sich laut dem Landrat allerdings verändert: Zukünftig sollen den Bewohnern des Jerichower Landes Glasfaseranschlüsse zur Verfügung stehen. Dies ist Ziel der nächsten Phase, die schon in diesem Jahr starten kann, wenn der Bund die Richtlinien für die Förderungen bekannt gibt. „Ich hoffe, dass auch die Gebiete, die jetzt aufgerüstet werden konnten, in naher Zukunft über einen Glasfaseranschluss verfügen“, so der Landrat.

Die erste Stufe des Breitbandausbaus kostete rund zehn Millionen Euro. Davon stammten 6,44 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und 3,8 Millionen Euro vom Bund. „Jetzt haben 12.935 Privathaushalte, 1 784 Unternehmen und 40 öffentliche Einrichtungen in den Gemeinden Genthin, Jerichow, Möser, Möckern, Gommern, Elbe-Parey und Biederitz Zugang zu schnellerem Internet“, erklärt Thomas Wünsch.

Die Breitbandverfügbarkeit liegt bei 87,4 Prozent und damit über dem Durchschnitt in Sachsen-Anhalt, der bei 82,9 Prozent liegt. Nur die Städte Magdeburg und Halle sind derzeit prozentual besser versorgt als das Jerichower Land. Wünsch ist sich bewusst, dass gerade durch die Corona-Pandemie ein schneller Internetanschluss für Firmen und Mitarbeiter im Homeoffice enorm wichtig geworden ist. „Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist – für die Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen, für die vielen Beschäftigten im Homeoffice und natürlich auch für die privaten Haushalte. Ich freue mich, dass der Landkreis Jerichower Land den Breitbandausbau konsequent umgesetzt und jetzt zu einem guten Ende geführt hat. Im nächsten Schritt des eigenwirtschaftlichen und geförderten Breitbandausbaus wird es nun um die Verlegung eines gigabitfähigen Glasfasernetzes gehen. Auch diese Aufgabe werden wir zusammen mit dem Landkreis in den nächsten Jahren erfolgreich umsetzen.“

Umgesetzt werden soll dies mit Hilfe der Telekom und des Unternehmens MDDSL. Die Telekom hat bereits vorgelegt und rund 210 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, wie Roland Voigt berichtete. „Die Kabel liegen praktisch an der Grundstückskante, die Besitzer der Häuser müssen dann selbst entscheiden, ob sie das Glasfaser-Angebot annehmen wollen oder nicht.“

Wer einen solchen Anschluss der Telekom nutzen will, muss nun 799 Euro zahlen, damit das Glasfaserkabel bis ins Haus kommt. Bei MDSSL sind die Kosten ähnlich. „Das richtet sich ein wenig nach dem Aufwand, die Kunden müssen mit Kosten zwischen 500 und 700 Euro rechnen“, erklärt Andreas Riedel.

Ziel ist es, allen Haushalten einen Ein-Gigabyte-Anschluss zu ermöglichen. Thomas Wünsch erklärte, dass der Bund dafür rund zwölf Milliarden Euro zur Verfügung stellen will, von denen auch das Jerichower Land etwas abhaben soll. „Das geht aber nur für Orte, in denen seit drei Jahren kein Internet-Anbieter das Gebiet erschließen will“, ergänzt der Staatssekretär. Für diese Gebiete könnte das Jerichower Land Förderung vom Bund beantragen. Dann sollen auch die letzten Orte, an denen es noch kein schnelles Internet gibt, erschlossen werden.

Wie lange müssen die Bewohner des Jerichower Landes auf den Abschluss der zweiten Ausbaustufe warten? Thomas Wünsch kann noch kein konkretes Datum nennen. „Das hängt von der Planung, Genehmigung und letztendlich der Durchführung an. Ich vermute, das mit einer Wartezeit von 2025 bis 2030 zu rechnen ist.“