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Zweites Treffen der Facebook-Gruppe in der Heimatstadt / Gedankenaustausch mit Bürgermeister Jörg Rehbaum "Burger Ansichten" zwischen Kanada und Australien

Von Roland Stauf 12.09.2013, 03:11

Burg l Rund 100 Leute waren der Einladung gefolgt, die über die Facebook-Gruppe "Burger Ansichten" verbreitet wurde. So gab es ein reges Treiben im Roland-Keller und auf dem Gelände davor. Initiator Marco Herbert und Gastgeberin Kerstin Langer begrüßten die Burger und ehemaligen Burger die erschienenen waren, um gemeinsam einen gemütlichen Abend zu verbringen und ihre Gedanken auszutauschen. Bürgermeister Jörg Rehbaum ließ es sich nicht nehmen, sich unters Volk zu mischen, mitzudiskutieren und das Schwein anzuschneiden, für das Familie Kiel neben schönen Kalendern für 2014 mit Burger Motiven die "Essenmarken" verkaufte.

Bei den sommerlichen Temperaturen zogen es die meisten vor, an den Tischen im Freien zu bleiben, so dass die per Beamer an die Wand der Gaststätte geworfenen Burger Ansichten erst zu fortgerückter Stunde ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückten. Doch bis dahin war draußen eine Menge Trubel, wurde erzählt und gelacht. Doreen Haseloff, eine "echte" Burgerin, übergab unter dem Beifall der Anwesenden als Anerkennung für seine Arbeit als "Vorsitzender" der Facebook-Gruppe an Marco Herbert ein T-Shirt.

Immerhin hat die Gruppe inzwischen über 2400 Mitglieder - ehemalige und gebliebene Burger, die sich für die Geschichte, Gegenwart und Zukunft ihrer Heimatstadt interessieren. Und so machten auch viele von der Gelegenheit Gebrauch, dem Bürgermeister in aller Gemütlichkeit die Meinung zu sagen. Doreen Haseloff zum Beispiel, die übrigens nichts mit einem Landespolitiker gleichen Namens zu tun hat, freute sich darüber, dass Rehbaum sich dafür interessiert, was die Leute denken und hatte sich fest vorgenommen, ihm zu sagen, dass sie es nicht richtig findet, dass nun die Badeanstalt den Fischen vorbehalten bleibt, aber in Burg für die Kinder kein Freibad zur Verfügung steht. Sie saß in einer lustigen Runde, zu der auch Gerald Richter gehörte. Dieser hatte 18 Jahre lang in Innsbruck gelebt und gearbeitet. Jetzt ist er wieder zurück im heimatlichen Burg, hat Arbeit bei der Küchenmöbel GmbH gefunden. Aber es war kein leichter Weg, wieder in die Heimat zu kommen. Beim Arbeitsamt sei er nach all den Jahren in Österreich behandelt worden wie ein Ausländer. Dabei führten ihn familiäre Gründe wieder hierher. So langsam wird es wieder, sagt er. Und: "Burg bleibt Burg, und die Heimat bleibt die Heimat." Neben ihm saßen Simone Kreitschi und ihr elfjähriger Sohn Tim. Der Liebe wegen sei sie vor 14 Jahren von Burg nach Ranies gezogen. Aber auch ihr Herz schlage noch für Burg. Zumal nun auch wieder der Bruder - Gerald Richter - hier ist. Carmen Marx saß ihr gegenüber und witzelte: Auch sie zog der Liebe hinterher. Schon vor 24 Jahren. Nun sei sie bei Marx angekommen. Marx in Barleben, doch der sei beim Handball und deshalb nicht mitgekommen. Sie hat Eltern und Bruder in Burg.

Irgendwie bleiben alte Verbindungen über lange Zeit bestehen. Und wenn ein soziales Netzwerk wie Facebook dabei hilft, kann dies nicht schaden. So reicht die Gemeinde der Burger Freunde inzwischen von Australien bis Kanada. Allerdings kamen die am weitesten Gereisten aus Passau in Bayern.