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Der Bahn abgerungenes neues Gutachten stellt statt ursprünglich 30 nun über 280 Schutzfälle fest Bürgerinitiative gibt Kampf um Lärmschutz nicht auf

Von Thomas Rauwald 04.05.2013, 03:18

Biederitz. Nach neuen Erkenntnissen sind in Biederitz in mehr als 280 Fällen Bürger außerordentlich vom Bahnlärm betroffen. Diese Zahl nannte Dirk Matzke auf der Jahreshauptversammlung der Bürgerinitiative (BI) Lärmschutz Biederitz vor einigen Tagen. Der Bahn konnte im Vorjahr ein neues Gutachten abgerungen werden, weil das ursprüngliche Fehler aufwies. Ursprünglich war auch von 30 Fällen ausgegangen worden, wo Bürger sich erheblich von Bahnlärm gestört sahen. Nun sind es 280.

Der neue Umstand muss sich nun in einer geänderten Planfeststellung widerspiegeln, sagte Matzke. In den vergangenen Monaten, so der Vorstandsvorsitzende, hätte die BI intensiv an der Vorbereitung einer bevorstehenden gerichtlichen Auseinandersetzung gearbeitet. Doch zögen sich solche Vorgänge sehr zäh dahin.

Derweil hat die Bahn die Mediation mit der BI aufgekündigt. Grund: Es gäbe kein Gesprächsbedarf mehr. Das sehen die Kämpfer für wirksamen Lärmschutz entlang der Bahntrassen anders. Auf ihren Fahnen steht nach wie vor die Forderung nach aktivem Lärmschutz - also nach Lärmschutzwänden - auch wenn sie hoch und städtebaulich unattraktiv seien. In ihrem Ringen hat die BI jedoch den Rückenhalt durch den Biederitzer Ortschaftsrat. Die Bahn lehnt solche Wände wegen der vermeintlich zu hohen Kosten ab. In die Kostenkalkulation erhält die BI jedoch keinen Einblick.

Neben der juristischen Auseinadersetzung setzen die Aktivisten auch auf den politischen Druck. Noch in diesem Monat soll es zu einem Treffen mit dem Bahnbeauftragten der SPD-Bundestagsfraktion, Martin Burkert, der SPD-Bundestagsabgeordneten Waltraud Wolff, der Lärmschutzbeauftragten der DB, Ines Jahnel, und dem Vorstand der BI in Berlin kommen.