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Digitaler Rundgang Burg spielerisch erkunden

Mit dem Smartphone die Heimatstadt erkunden, das geht. Eine App ermöglicht einen sogenannten digitalen Rundgang durch Burg.

Von Nicole Grandt 30.09.2020, 06:00

Burg l Vor etwa vier Jahren stürmten Millionen Nutzer der App Pokémon Go nach draußen, um virtuelle Wesen zu fangen und zu sammeln. Ein derartiger Ansturm ist bei der App, die einen virtuellen Stadtrundgang durch Burg ermöglicht, zwar nicht zu erwarten, aber den Anreiz, den Gamification bringt, hat auch die AWO erkannt und möchte diesen für das Erkunden der Stadt nutzen. Unter Gamification versteht man das Verknüpfen von etwas Praktischem, Nützlichen mit einem spielerischen Aspekt. Diese Möglichkeit nutzen bereits viele Apps oder auch pädagogische Konzepte, indem man Menschen etwas vermittelt, sie Aufgaben erledigen oder Sport treiben lässt – und sie trotzdem dabei Spaß haben.

Umgesetzt wurde das Projekt von Philip Müller, Koordinator des AWO-Nachbarschaftstreffs in Burg. „Die virtuelle Stadtführung wird mit Hilfe der App Actionbound umgesetzt. Bei dieser kann man ganz individuelle Routen erstellen und diese mit Quiz-und Schätzfragen, Duellen unter den Spielern und vielem mehr ergänzen“, erklärt der Koordinator. Auf diese Weise können sich die Nutzer der App auf einem Rundgang die Stadt erschließen, viele Informationen erlangen und dabei mit- oder gegeneinander spielen. „Man kann die App auch immer weiter ergänzen, man kann neue Routen erstellen, Bilder hinzufügen“, erläutert Müller.

Stadtrundgänge sind an sich nichts Neues, aber die AWO wollte dieses Konzept anders angehen und um einen neuen, digitalen Aspekt erweitern. „Geocaching hat sich bereits etabliert, viele Menschen machen das mit ihrem Smartphone, und diese Idee, mit dem Smartphone Orte zu erkunden, wollten wir aufgreifen und für unsere Zwecke umstrukturieren.“

Einen Testlauf im buchstäblichen Sinne gab es jetzt im Rahmen der Interkulturellen Woche. Dafür wurde eine Route erstellet, die sich mit dem Thema Zuwanderung in Burg beschäftigt. Damit die Teilnehmer des Rundganges allerdings nicht nur die ganze Zeit auf ihr Smartphone schauen, wurde Bernhard Thüne-Schoenborn vom Hugenottenkabinett eingeladen, der an den Stationen der Route noch einiges zu den Orten sagen konnte. „Ich finde es wichtig, dass man die Themen wie Zuwanderung immer wieder ins Bewusstsein rückt“, erklärt er. „Burg gibt es etwa seit dem Jahr 1070, in dieser Zeit hat die Stadt sehr viele Erlebnisse mit dem Thema gemacht und vieles ist in Vergessenheit geraten.“ Thüne-Schoenborn ist sehr engagiert dabei, wenn es darum geht, die spannende Burger Stadtgeschichte zu vermitteln. „Ich hoffe, in Zukunft lässt sich da wieder mehr machen. In den vergangenen Monaten war wegen Corona kaum etwas möglich“, bedauert er.

Der Rundgang während der Interkulturellen Woche fand in einer Gruppe statt, allerdings kann jeder jederzeit allein oder mit Begleitung diesen Rundgang unternehmen. „Man kann diesen in der App auch unterbrechen, wenn man die Strecke zeitlich nicht schafft oder vielleicht das Wetter nicht mitspielt“, führt Philip Müller aus. In diesem Fall kann man die Strecke in der App pausieren und zu einem anderen Zeitpunkt weiterführen. Wer mit der einen oder anderen Örtlichkeit schon gut vertraut ist, kann diese auch überspringen. „Die App ist da sehr flexibel“, erklärt Philip Müller und „für die Nutzer kostenlos.“ Man kann die Rundgänge so oft man will wiederholen oder neue unternehmen. Wir planen die App auch in weitere Veranstaltungen einzubinden, beispielsweise am 16. November, am Tag der Toleranz“, so Müller weiter.

Die Teilnehmer des ersten Rundgangs bekamen zunächst eine Einweisung in die App. Der Umgang damit fiel allen leicht, denn das Konzept sieht vor, dass jeder mit einem Smartphone schnell und ohne Probleme Zugang zu den Routen hat. Dazu muss lediglich die App Actionbound installiert und ein QR-Code mit der entsprechenden Route gescannt werden - und schon kann es losgehen.

Der aktuelle Rundgang startete mit einigen Schätzfragen. Und gleich ging der Gamification-Aspekt los: Die Teilnehmer wollten sich gegenseitig überbieten, wer schneller oder genauer antworten konnte.