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Diskussion Laga-Flächen bleiben eingezäunt

Was wird nach der Burger Landesgartenschau aus den Flächen? Das Nachnutzungskonzept fiel in mehreren Ausschüssen durch.

Von Arlette Krickau 03.09.2018, 21:20

Burg l Nein, Nein und noch einmal Nein – drei Mal fiel das Nachnutzungskonzept zur Landesgartenschau (Laga) durch. Im Bauausschuss, im Kulturausschuss sowie im Wirtschaftsausschuss ging das Votum der jeweiligen Mitglieder gegen das Papier, einige enthielten sich, wollten die Fraktionstreffen abwarten.

Die Verwaltung hat ein 38-seitiges Konzept zur Nachnutzung der für die Landesgartenschau angelegten Flächen in Burg vorgelegt. Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) präsentierte und erklärte es mit Überzeugung und Inbrunst. Im Wirtschaftsausschuss stellte man die Personalplanungen und damit auch die entstehenden Kosten für eine denkbare GmbH zur Weiterführung in Frage. Die CDU kündigte ein bereits selbst abgewandeltes Konzept an, das nach der Fraktionssitzung vorgestellt werden soll.

Aber worum geht es? Allen voran geht es um die Verwaltung der Laga-Flächen nach der Schau. Derzeit gibt es eine GmbH, die sich darum kümmert. Die Verwaltung hatte Bernburg sowie Aschersleben besucht, um sich zwei verschiedene Modelle für die Betreibung der Nachnutzung nach einer Landesgartenschau anzuschauen. Eine GmbH wie in Aschersleben schien die beste Variante. „Schon allein wegen der Kosten“, so Rehbaum und dröselte anhand einiger Tabellen auf, inwiefern eine GmbH günstiger werden würde, als beispielsweise die künftige Flächenverwaltung in die Stadtverwaltung zu holen.

Was steht aber außerdem drin im Konzept?

Der Flickschupark, der Goethepark wie auch der Weinberg sollen nach der Laga zwar der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, aber trotzdem umzäunt bleiben. Dafür gibt es ein Konzept, das vor allem neue Zäune beim Goethe- und Flickschupark vorsieht. Es sollen in diesem Zuge aber auch mehrere neue Tore entstehen, die dann mit Öffnungszeiten versehen sind. So ist in den Sommermonaten eine Öffnung von 7 bis 22 Uhr vorgesehen, in den Wintermonaten von 7 bis 19 Uhr. Die Platanenallee zur Siedlung im Flickschupark ist dann wieder frei.

„Wenn wir auch künftig Veranstaltungen in den Parks machen wollen, haben wir keine andere Möglichkeit“, sagt Bürgermeister Jörg Rehbaum und meint damit Kontrollierbarkeit und Einlassmöglichkeiten.

Außerdem würden Zäune auch vor Vandalismus abschrecken, schließlich wolle man die schönen Anlagen und Spielplätze so lange wie möglich unbeschädigt erhalten. In diesem Zuge wolle man auch die Videoüberwachung beibehalten. „Natürlich nur, wenn die Parks geschlossen sind“, betont Rehbaum, denn alles andere wäre verfassungsrechtlich nicht zulässig.

Da das Thema Zäune bereits im Bau- wie auch im Kulturausschuss einige Kritiken beziehungsweise Änderungshinweise kassiert hatte, gab Rehbaum gleich den Hinweis: „Das sind aber alles Vorschläge. Nichts ist in Stein gemeißelt. Ich bitte sie nur, Änderungsvorschläge gut in den Fraktionen vorzubereiten, so dass Diskussionen in folgenden Ausschüssen und Stadtratssitzungen nicht endlos werden.“

Mit dem Thema Zäune wird auch zeitgleich das Thema Veranstaltungen angesprochen. Hier soll der Goethepark als Veranstaltungsort favorisiert werden. Märkte und Feste wären hier gut denkbar, genauso wie Konzerte. Das es geht, hat man die vergangene Monate gesehen. Mit guten Ideen, könnte man daran anknüpfen. Dazu sollen laut Konzept im Goethepark auch die Voraussetzungen geschaffen werden in Form einer Ringleitung, die dann an fast alle Orte im Park Strom bringen kann.

Doch das Konzept ist größer gefasst. Da der Trend zur Verwaltung der Flächen zumindest in eine ausgegliederte Variante – außerhalb der Stadtverwaltung – geht, ist auch vorgesehen, nicht nur die Laga-Flächen zu bespielen. Eine Art Kulturunternehmen könnte so geschaffen werden, an das noch andere Einrichtungen angekoppelt werden können. Die Organisation und Vermarktung von Stadtfesten, Märkten und Wochenmärkten, was jetzt zu Teilen durch Dritte übernommen wird, wäre denkbar, außerdem auch der Betrieb der Stadthalle sowie der Schwimmhalle.

Denkbar, mit Blick auf die Finanzierung, wäre auch die Übertragung der städtischen Anteile an den Stadtwerken, was steuerlich gegebenenfalls vorteilhaft sein könnte. „Perspektivisch sind weitere kommunale Aufgaben denkbar“, heißt es im Konzept weiter.

Da die endgültige Entscheidung zur Nachnutzung wohl erst im Dezember getroffen wird, so blickt Rehbaum in die Zukunft, plädiert er dafür, die jetzige Laga GmbH bis zum 31. Mai 2019 zu beauftragen, so dass man genügend Zeit hätte, die Dinge zu ordnen, vorzubereiten und auch abzuwickeln.

Dazu gehöre für ihn auch rechtzeitig einen Geschäftsführer für die neue GmbH suchen zu können, ebenso wie weitere benötigten Mitarbeiter wie Eventmanager oder Angestellte für die Tourist-information.

Zumindest dieser Vorschlag wurde mit relativem Wohlwollen seitens der Stadträte aufgenommen.