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Wegen Umbau Edeka in Möckern schließt

Supermarkt in Möckern startet ab 6. Januar umfassende Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen. Fleischtheke kommt übergangsweise in der Innenstadt unter.

Von Stephen Zechendorf 27.12.2023, 20:00
Der Edeka-Markt in Möckern schließt für mehrere Monate.
Der Edeka-Markt in Möckern schließt für mehrere Monate. IMAGO/Michael Gstettenbauer

Möckern - Wer kennt den Witz nicht, bei dem es heißt „Ich geh nach Edeka“ und prompt die Korrektur kommt: „Zu Edeka!“ woraufhin ein erschrecktes „Was, Edeka hat schon zu?“ die Pointe bildet.

In Möckern wird nun aus dem Spaß Ernst, denn die hiesige Edeka-Filiale an der Burger Straße 23 macht wirklich zu. Wegen Umbau- und Erweiterungsarbeiten schließen sich die Ladentüren am Abend des 5. Januars wie bereits angekündigt für gleich mehrere Monate. Planmäßig wiedereröffnen soll der neue und dann deutlich größere Supermarkt am 23. Mai 2024, sagt Geschäftsinhaber Gunther Weiß, doch auch ihm schwant, dass der Termin möglicherweise nicht gehalten werden kann. Das Bauprojekt erfolgt in Absprache mit dem Unternehmen Edeka und dem Eigentümer des Gebäudekomplexes an der Burger Straße. Gunter Weiß ist selbst nur Mieter. Bauherr der Maßnahme ist der Eigentümer.

Schon erhebt sich der neue Anbau, der die Verkaufsfläche von 1180 auf rund 1500 Quadratmeter anwachsen lässt. Im Obergeschoss sind ein Marktleiterbüro und Sozialräume geplant.

Über 15.000 Artikel

Vor den Mitarbeitern des Supermarktes liegen jetzt anstrengende Tage: gilt es doch sämtliche Regale leerzuräumen, Ware zu verpacken und in andere Filialen zu bringen. Nicht weniger als 15.000 verschiedene Artikel hat der Supermarkt im Sortiment. Sie alle tummeln sich gleich mehrfach in den Regalen, Kühltruhen und Warenkörben.

Vielleicht sorgen Räumungsangebote in den verbleibenden Tagen ja noch dafür, dass die Kunden helfen, die Regale leerzuräumen. Alles muss raus, sagt der Marktinhaber, der sich auch gewünscht hätte, wenigstens einen Teil des Geschäftes geöffnet zu halten oder nicht ganz so lange schließen zu müssen.

„Es werden alle Leitungen erneuert. Wir hätten keine Kasse und keinen Wasserhahn anschließen können“, beschreibt Gunther Weiß die bevorstehende „gewaltige Maßnahme“. Kein Regal bleibe an seinem alten Ort stehen. Die Sorge, dass nach den rund fünf Monaten manch ein Kunde andere Märkte für sich entdeckt und ganz abwandert, sei da, gibt Weiß zu. Man wolle mit Rabattaktionen in der Biederitzer Filiale versuchen, die Treue der Möckeraner Kundschaft aufrecht zu halten.

Interimslösung für Fleisch

Ganz verschwindet das Unternehmen ohnehin nicht aus Möckern. So bleibt der Blumenladen „Edelweiß“ gleich nebenan mit seinem Sortiment geöffnet. Auch vom Fleisch fallen müssen die Möckeraner nicht. Die Fleisch- und Wurstabteilung soll übergangsweise im Vorraum des Möckeraner „Norma“-Discounters einziehen. Zwischen 7 und 19 Uhr gibt es hier das bekannte Angebot – außer Käse. „Wir sind der Möckeraner Wohnungsbaugesellschaft dankbar, dass sie unbürokratisch einen Mietvertrag ermöglicht hat“, freut sich Gunther Weiß. Wer nicht auf Lotto und Toto verzichten möchte, kann in Möckerns „Bauspezi“ in der Gartenstraße sein Glück versuchen. Die nötigen Spielscheine gibt es dann dort.

Was aber wird alles neu sein, im Mai, wenn der runderneuerte Markt wieder öffnet? Gunther Weiß spricht von einem neuen Obst- und Gemüsebereich, von einem neuen Bäcker und davon, dass die Kunden künftig in einem „Linkslauf“ durch den Markt geleitet werden. Sprich, auch die Kassen werden nicht mehr da stehen, wie bisher.

Ganz Edeka ist eine Kugel. Demnächst schließt der Markt Möckern wegen Umbau.
Ganz Edeka ist eine Kugel. Demnächst schließt der Markt Möckern wegen Umbau.
Foto: Stephen Zechendorf

Ein Ziel sei, den ökologischen Fußabdruck massiv zu verringern. Die Kältetechnik werde modernisiert, der Markt besser gedämmt und eine Wärmerückgewinnung eingebaut. Kühltruhen ohne Deckel gibt es dann nicht mehr. Verstärkt sollen Bio-Produkte und vegane Lebensmittel vertreten sein. Mehr Platz bekommt auch der Getränkebereich. Wegen der Erweiterung ist angestrebt, die zuletzt in Vergessenheit geratene Toilette wiederzubeleben. Dazu laufen derzeit Gespräche mit dem Eigentümer.

Ab Mitte der 90er-Jahre hatte Gunther Weiß den Markt als Marktleiter geführt, seit 2000 ist er Inhaber. 42 Mitarbeiter werden hier beschäftigt. „Keiner verliert seinen Job“, sagt Weiß. Die Mitarbeiter werden während des Umbaus in anderen Märkten eingesetzt. Er gehe davon aus, nach der Erweiterung neue Mitarbeiter dazuzugewinnen.