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Einfamilienhäuser Platz für drei neue Wohngebiete in Burg

Bei der Erschließung neuer Wohngebiete legt Burg jetzt einen Zahn zu. Und will auch neue Einwohner für das Jerichower Land gewinnen.

Von Mario Kraus 12.08.2020, 01:01

Burg l Während in Möser oder Biederitz in den vergangenen Jahren ein neues Wohngebiet nach dem anderen entwickelt wurde, ging es in Burg deutlich langsamer voran. Mit der Folge, dass die Zahl der Einwohner im östlichen Speckgürtel Magdeburgs sogar ansteigt, während die Kurve in den übrigen Kreis-Teilen immer noch nach unten geht. Diese Entwicklung soll zumindest aufgehalten und die aktuelle Niedrigzinsphase genutzt werden. Unter anderem damit, möglichst schnell Bauflächen in Burg zur Verfügung zu stellen – in der Kernstadt ebenso wie in den Dörfern. „Unser Ziel muss es sein, neue Bürger nach Burg zu locken“, betont Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD). „Auch deshalb investieren wir so stark in die Infrastruktur.“ Und dabei gehe es nicht nur darum, dass die Zahl der Einwohner steige, sondern auch darum, dass ein Plus an Menschen auch mehr Steuereinnahmen bedeute. Dies wiederum biete Spielraum für weitere Investitionen.

In einem vereinfachten Verfahren soll jetzt eine rund 19.000 Quadratmeter große Baufläche im Bereich zwischen Ludwig-Jahn-Straße und Kanalstraße zur Verfügung gestellt werden, nachdem dort im Jahr 2004 mehrgeschossige Wohnhäuser abgerissen worden waren. Der Stadtrat hat bereits zugestimmt, für das Terrain einen Bebauungsplan zu erstellen. Ziel sei es, dass im kommenden Jahr bereits die ersten Fundamente gesetzt werden, sagt die zuständige Fachbereichsleiterin Sonnhild Noack. Die Stadt setzt ganz bewusst darauf, dass sich im westlichen Teil der Stadt möglichst junge Familien ansiedeln und heimisch werden. Denn neue Häuser würden sich in die bestehende Bebauung gut einfügen, so Pressesprecher Bernhard Ruth. „Die ruhige Lage, gute Verkehrsanbindung und die Nähe zum Kanal haben sicher ihren Reiz.“ Bereits im September soll der Bauausschuss die weiteren Weichen stellen, damit das entsprechende Prozedere zügig vorangetrieben werden könne, sagt Sonnhild Noack. Der Vorsitzende des Gremiums im Stadtrat, Clemens Engel (CDU), unterstützt das Ansinnen der Verwaltung. „Das Gebiet eignet sich, wieder bebaut zu werden. Die Nachfrage nach Bauland ist ungebrochen. Und darauf sollten wir unbedingt reagieren.“

Diese Linie fährt auch der Niegripper Ortschaftsrat seit Jahren. Ortsbürgermeister Karl-Heinz Summa ist überzeugt, dass die Einwohnerzahl in den kommenden Jahren um 200 steigen wird und damit auch Kindertagesstätte und Grundschule „mehr als gesichert sind“. Denn der Stadtrat hat in den zurückliegenden Monaten den Weg für zwei Wohngebiete am Wasser frei gemacht – südlich des Detershagener Weges und der Feldstraße. Zwei Investoren stehen parat. Am Detershagener Weg mit einer Fläche von rund 25.000 Quadratmetern sollen in Kürze die Erschließungsarbeiten für etwa 28 Häuser beginnen, so Summa. Das Areal Feldstraße am Mittelsee ist noch größer und nimmt rund 40.000 Quadratmeter ein. Dass die Grundstücke in Wald- und Seenähe schnell vermarktet werden, stehe außer Frage. Nachfragen nach Bauplätzen im Elbdorf gebe es jede Woche, sagt der Ortschef.

Doch die könnten eines Tages kaum noch positiv beschieden werden, denn mehr Flächen stünden perspektivisch im Ort nicht mehr zur Verfügung. Auch deshalb versucht die Stadt, neue Möglichkeiten innerhalb und am Rande von Burg auszuschöpfen, und führt bereits Verhandlungen mit dem Kleingartenverband. Das Ziel: Nicht mehr genutzte und zusammenhängende Parzellen als Bauflächen auszuweisen. Der Kreisverband stellt sich nicht quer, macht aber klar, dass die Vereine die Kosten für die Beräumung der Flächen nicht allein stemmen könnten. Auch von der Altersstruktur her sei das nicht machbar, so der Präsident des Kreisverbandes der Gartenfreunde Burgs, Bernhard Hechel. „Grundsätzlich ist uns aber klar, dass die Zahl der Kleingärten in den kommenden Jahren weiter zurückgehen wird.“