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Eisbahn Eisprinzessin mit Verspätung

Lange mussten die Burger auf ihre Eisbahn warten, seit Sonnabend haben sie nun eine. Doch es ist nicht alles Eis, was glänzt.

08.02.2016, 09:00

Burg l Die Plakate hangen im gesamten Umkreis. Selbst geklebt von Organisatorin und Stadthallenpächterin Janin Niele. „So massiv wurde noch nie für die Stadthalle geworben. Wir haben die Plakate noch während einer Sitzung des Stadtrates fertig gemacht“, sagt sie im Volksstimme-Gespräch. Sonderschichten waren auch beim Aufbau der Eisbahn notwendig. Denn funktioniert hat nicht alles nach Plan. Den eigentlich für Freitagnachmittag geplanten Eröffnungstermin konnten Niele und ihr Team nicht halten. „Wir hatten Probleme mit dem Wetter“, erklärt sie. Es sei zu feucht gewesen, zudem habe der Regen den Boden aufgeweicht. Dadurch ist die Bahn teilweise abgesackt, die Lkw sind steckengeblieben. Die Bahn musste nun extra auf eine Holzfläche aufgebaut werden, die man aus Festzelten kennt. Von 8 bis 23 Uhr war das Team mit zwölf Mann im Einsatz, damit die Eisbahn am Sonnabend öffnen konnte.

Die Leute standen jedoch bereits am Freitag pünktlich an der Stadthalle und wollten Schlittschuhlaufen. „Das war kein Problem, die Kinder haben wir in die Halle geholt und sie konnten dort spielen“, versichert Niele. Neben der abermaligen Verschiebung des Eröffnungstermins - eigentlich war er schon für den Dezember geplant - ist die Bahn auch noch nicht komplett. „Wir haben aktuell rund 130 Quadratmeter Kunststofffläche, am Dienstag kommen noch 70 Quadratmeter dazu“, sagt Niele.

Auf den dann 200 Quadratmetern könne man sogar im Sommer fahren, hofft Niele. „Wenn es richtig läuft, kann ich mir das gut vorstellen.“ Aber das ist nicht der einzige Coup, den die junge Frau bereits plant. Ihr Ziel: Die Stadthalle soll „richtig ausgelastet sein“. Dazu wird es verschiedene Partys geben, aber auch einen Sonntagsbrunch einmal im Monat. Der Höhepunkt soll jedoch musikalischer Natur sein. „Wir hoffen“, sagt Niele, „dass wir Jennifer Rostock nach Burg lotsen können.“ Auf der Wiese, wo jetzt die Eisbahn steht, würden knapp 2000 Menschen Platz finden. „Notfalls weichen wir auf den Rolandplatz aus“, gibt sie sich optimistisch. Ob die Band wirklich an die Ihle kommen wird, soll sich in den kommenden Wochen entscheiden.

All das tut Janin Niele auch für die Stadt Burg. „Das erste Jahr ist immer sehr schwer, aber wir können schon einige Erfolge verzeichnen“, berichtet die Möseranerin. Für die Arbeit sei auch die Stadtverwaltung zu loben. „Ich habe noch nie mit einem so engagierten Bürgermeister zusammengearbeitet“, gibt sie offenherzig zu.

Doch es sei nicht alles Gold beziehungsweise Eis, was glänzt. Zwischen juchzenden Kindern gibt es auf der Schlitttschuh-Fläche auch ein paar unzufriedene Stimmen. „Es fährt sich schon ganz anders als auf richtigem Eis“, erklärt Vivien Wolff. Die 15-Jährige will mit ihren Freunden trotzdem noch mal wiederkommen. Auch ein Händler am Rande der Bahn ist nicht ganz zufrieden. „Vieles lief durcheinander, die Organisation ist ausbaufähig“, sagt er. Dabei gebe doch die Stadthalle so viel her. Ob das gesamte Potenzial ausgeschöpft werden kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten setzt sich Pächterin Janin Niele kraftvoll dafür ein.