Erste Probleme mit Schülerbeförderung in Reesdorf / Frust in Magdeburgerforth / Landrat am Montag vor Ort / Gestern erhält Kreis Erlaubnis für Nutzung Erst die Brücke gesperrt: Jetzt wird Schwarzer Weg doch noch hergerichtet
Magdeburgerforth l Der Unmut in der Bevölkerung ist groß. Niemand kann verstehen, warum der "Schwarze Weg" nicht, wie zuvor schon bei anderen Baumaßnahmen, als innerörtliche Umleitung ausgewiesen wird. Durch den Brückenneubau kommen auf die Autofahrer mehr als 75 offizielle Umleitungskilometer zu. Zudem dürfen auch Polizei, Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge diesen Weg nicht nutzen. Ortsbürgermeister Frank Opitz machte noch einmal deutlich, dass die Sperrung nicht in den Händen der Stadt Möckern und der Ortschaft Magdeburgerforth liegt.
Holger Maier, stellvertretender Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Möckern, nannte den derzeitigen Zustand "sehr beklagenswert". Der Landkreis habe die Hinweise der Stadt Möckern nicht berücksichtigt. Die Belange der Bürger seien außen vor geblieben. "Das macht uns als Stadt wütend", so Holger Maier. Die Stadt habe der Sperrkommission die Dinge vorgetragen und auch schriftlich niedergelegt. "Der Landkreis hätte die Sperrgenehmigung erst dann erteilen dürfen, wenn die innerörtliche Umleitung fertiggestellt und befahrbar ist." Die Stadt Möckern habe Widerspruch gegen die straßenrechtliche Anordnung des Landkreises eingelegt, in der Hoffnung, dass dieser eine aufschiebende Wirkung hat. Dem war nicht so, denn pünktlich 9 Uhr wurde am Montag die Gloinebrücke in Magdeburgerforth gesperrt. Maier mahnte die Bürger, "Schleichwege" nicht zu befahren. "Damit begehen Sie eine Ordnungswidrigkeit."
Mathias Klack, Bau- und Ordnungsamtsleiter der Stadt Möckern, wies auf die verkehrsrechtliche Anordnung aus dem Jahr 2011 hin, als die Tonnagebegrenzung auf 16 Tonnen für die Brücke kam. "Wir sind deshalb davon ausgegangen, dass der Schwarze Weg geschottert wird." In der Ausschreibung für den Brückenersatzneubau ist die Instandsetzung der innerörtlichen Umleitung auch enthalten. Ebenso gab es bereits die Beweissicherung für die Forststraße, Schwarzen Weg und Lindenstraße.
Probleme mit dem Schülerverkehr gab es bereits am Montag. Detlef Krüger, Ortsbürgermeister von Reesdorf, berichtete, dass Kinder am Mittag in Magdeburgerforth rund eine halbe Stunde auf den Bus warteten. Als dieser nicht kam, sind die Kleinen zusammen mit größeren Schülern zu Fuß nach Reesdorf gelaufen. Ein weiteres Problem ist der Fußweg für die Schüler durch die Baustelle. Der Schopsdorfer Ortsbürgermeister Thomas Barz bot an, einen Erwachsenen zur Verfügung zu stellen, der die Kinder durch die Baustelle begleitet. Barz informierte darüber, dass weder die Stadt Genthin noch die Ortschaft Schopsdorf bisher offiziell von der Brückensperrung und der daraus resultierenden Umleitung informiert wurden.
Landrat Lothar Finzelberg machte sich am Montag selbst ein Bild vom Schwarzen Weg. In Absprache mit dem Baubetrieb sollte schnellstmöglich der Schwarze Weg instand gesetzt werden.
Gestern erhielt der Kreis die Erlaubnis, den Schwarzen Weg als Umleitung zu nutzen, teilte die Pressestelle auf Volksstimme-Nachfrage mit. Das Herrichten des Weges habe begonnen. Ziel sei es, dass der "Schwarze Weg" mit Pkw und mit Sondergenehmigung (z. B. für Landwirte) auch mit anderen Fahrzeugen befahren werden könne. Das "Geprüft wird derzeit auch, dass im Schülerverkehr kleinere Fahrzeuge eingesetzt werden, die den ,Schwarzen Weg\' gefahrlos passieren können", erklärte Pressesprecher Henry Liebe.
Er sicherte zu, dass die kreis- eigene Nahverkehrsgesellschaft NJL alles unternehme, "um die Beförderung der Schüler zu gewährleisten". Dass Reesdorfer Schüler am Montag laufen mussten, dazu erklärte Liebe, es sei "abgestimmt, dass es bei diesem bedauerlichen Einzelfall bleibt".
Die Brückensperrung hat auch Auswirkungen auf den Einsatz der Feuerwehr Magdeburgerforth auf der Autobahn. Deshalb wurde am Montag die Alarm- und Ausrückordnung geändert. Für die Magdeburgerforther Kameraden müssen dann die Wehren aus Tucheim und Paplitz ausrücken.
Frank Opitz teilte mit, dass sich das Verkehrsaufkommen in der Lindenstraße am Montag bereits verzehnfacht habe. Deshalb wurde angeregt, dass nun beidseitig wenigstens 30 km/h-Schilder in diesem Bereich aufgestellt werden.