Adenauer-Stiftung betont: "Wir halten an einem Verkauf zu Beginn des Jahres 2015 fest" Freundeskreis Wendgräben plant ein weiteres Jahr im Schloss
Konzerte, Lesungen, Seminare: Der "Freundeskreis Wendgräben" hat auf seiner Jahreshauptversammlung im Schloss Wendgräben seinen Arbeitsplan für das Jahr 2013 vorgestellt. Mit einem ökumenischen Gottesdienst auf der Terrasse endete das traditionelle Pfingstseminar des Zusammenschlusses.
Wendgräben l "Eine unserer wichtigsten Aufgaben in diesem Jahr muss sein, allen zu berichten, dass Schloss Wendgräben nicht geschlossen ist, und es hier weitergeht." Diese Aussage traf Freundeskreis-Geschäftsführerin Christa Nowak und erhielt dabei Zustimmung der Leiterin der Bildungsstätte, Alexandra Mehnert. Letztere stellte aber bei der Jahresversammlung des Freundeskreises auch klar: "Die Konrad-Adenauer-Stiftung hält an dem Vorhaben, Schloss Wendgräben zu verkaufen, fest. Das wird zu Beginn des Jahres 2015 der Fall sein."
Nach der Entscheidung der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), nun doch bis Ende des Jahres 2014 das Schloss als Bildungsstätte zu betreiben, gab sich der Vorstand des Freundeskreises Wendgräben dennoch optimistisch. "Das bedeutet für uns auch, dass zunächst eine Satzungsänderung nicht nötig ist", so der Vereinsvorsitzende Prof. Christoph Huth. Erst wenn sich neuere Erkenntnisse zur Zukunft des Schlosses abzeichnen, werde man sich zusammensetzen müssen, um über die Zukunft des Freundeskreises zu beraten. "Egal, was mit dem Haus passiert - die Auflösung des Freundeskreises sollte nicht die erste Idee sein", so Huth bei der Mitgliederversammlung am vergangenen Freitagabend. Es bleibt die Hoffnung, dass auch nach einem Besitzerwechsel der Verein seine Tätigkeit im und für das Schloss Wendgräben wird fortsetzen können.
Satzungsziel des Zusammenschlusses von derzeit 136 Vereinsmitgliedern ist die kulturelle Beseelung des Hauses mit Programmpunkten, die von der Adenauer-Stiftung nicht abgedeckt werden können. Engagiert sind im Verein ehemalige Wendgräbener Heimoberschüler und KAS-Mitglieder.
Man wolle die Kraft nun in die Veranstaltungen für die kommende Zeit im Schloss legen, sagte auch die Vereinsgeschäftsführerin Christa Nowak. Angedacht sind in diesem Jahr noch eine Lesung mit dem Zeppernicker Schriftsteller Ludwig Schumann, ein Vortrag über Ostpreußen sowie ein Weihnachtskonzert. Möglicherweise werde man aber doch lieber an der zuletzt begonnenen Tradition der Neujahrskonzerte im Schloss festhalten. Auch eine Neuauflage der Ausstellungen mit Bildern der Sekundarschüler aus Loburg soll es im Jahr 2014 wieder geben.
Neu ist die Idee, den Tag des Erstbezuges von Schloss Wendgräben durch die Familie von Wulffen im kommenden Jahr zu würdigen. Am 1. September 2014 jährt sich der Tag, an dem die Familie des Erbauers Hanns-Waldemar von Wulffen in das Herrenhaus bei Wendgräben eingezogen ist, zum 100. Male. Der Bau als Herrenhaus für die seit dem Mittelalter ortsansässige Familie erfolgte durch den Architekten Hermann Muthesius. Auch dazu soll nach Ansicht des Freundeskreises eine Informationstafel am Haus angebracht werden.
Einen weiteren Schwerpunkt für das Jahr setzt der Verein in die noch nicht abgeschlossene Beschilderung der im Hause verteilten Kunstwerke. Sie wurden im Verlaufe diverser Ausstellungen erworben und zieren seitdem das Haus.
Auch die Parkbänke im Schlosspark stammen zum Teil aus Spenden von Vereinsmitgliedern. Die Sitzgelegenheiten benötigen mal wieder Pflege, so die Erkenntnis des Freundeskreises.
Dank des Vereins-Engagements gehört der Schlossgarten zum Projekt "Gartenträume Sachsen-Anhalt". Mitgliedschaft und die Finanzierung der Werbekosten hat der Verein übernommen. Nun wird überlegt, wie für den Park weiter geworben werden kann.