Gesundheit im Jerichower LandFür Falten und Glückshormone: So läuft in Gommern das Lachyoga am AWG-See
Eine alte Weisheit besagt, dass Lachen die beste Medizin ist. Das weiß auch Gerda Arpke aus Gommern (Jerichower Land) und bietet Kurse für Lachyoga an. Ein Selbsttest.

Gommern - Als Reporter der Volksstimme erlebt man ja so einiges. Angefangen von Rassegeflügelschauen, über 100-jährige Geburtstage bis hin zu Ortschaftsratssitzungen und Senioren-Kaffeenachmittage. Das Meiste ist spannend, manches weniger. Das bringt der Job mit sich. Der führt aber auch zu allerhand Glücksmomente - wie beim Lachyoga in Gommern (Jerichower Land).
Eingeladen wurde ich von Gerda Arpke. Die Gommeranerin ist Entspannungstrainerin und Reikimeisterin – und: ausgebildete Lachyoga-Trainerin.
Wer keinen Keller hat, geht zum Lachen an den AWG-See
„Das kann ja was werden“, dachte ich auf dem Weg zum Treffpunkt am AWG-See. ls Erstes treffe ich Bernhard, der eigentlich anders heißt. Er möchte lieber anonym bleiben.
Wir laufen das letzte Stück zusammen. „Ich habe keinen Keller, daher muss ich zum Lachen an den AWG-See“, sagt er und lacht herzlich.
Bernhard geht straff auf die 80 zu. Das Alter spielt aber keine Rolle. Lachyoga wirke wie ein Lebenselixier. Er strahlt eine Fröhlichkeit aus, die ansteckend ist. Das kann ja heiter werden, denke ich und grinse.

Gerda Arpke begrüßt uns. Natürlich mit einem Lachen im Gesicht. Birgit Steeger und Elke Unterdörfer gesellen sich hinzu. Sie schnattern und kichern, begrüßen uns überschwänglich und strahlen über das ganze Gesicht. Dabei hat das Lachyoga noch nicht mal angefangen.
Klatschübungen stimulieren
„Zur Zeit des Lockdowns musste ich meine Kurse abbrechen. Als man sich dann wieder mit Einzelnen draußen treffen konnte, habe ich hier am AWG-See mit dem Lachyoga angefangen“, erklärt mir Gerda, wie es mit dem Lachyoga in Gommern losging. Seither finden die Kurse regelmäßig statt. Am AWG-See, auch im Winter.
Im Winter? „Ja, wir machen das das ganze Jahr“, sagt Birgit. „Es ist herrlich hier.“
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Wir einigen uns darauf, dass ich erst mal nur zuschaue. Es geht mit Klatschübungen los, um Akupressur-Punkte zu stimulieren und locker zu werden. Gerda, Birgit, Elke und Bernhard klatschen in die Hände und singen: „Ho, ho, hahaha – sehr gut, sehr gut, yeah!“
Sie öffnen imaginäre Fenster, atmen tief ein, schauen durch die Fenster hindurch und lachen sich an. Es ist ansteckend. Ich kichere, kriege das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

Übung auf Übung folgt: Lachpinguine, Gehirnseide, Lachcreme, Lachdusche – alles fiktiv, aber äußerst lustig.
Meine anfängliche Skepsis weicht der Neugier. Ein kleines Bisschen muss ich mich aber noch überwinden.
„Das ist ganz normal, ging mir am Anfang auch so“, sagt Birgit. „Wir hatten mal einen Mann hier, der war anfangs ganz verhalten. Auf einmal hat er so kräftig losgelacht, dass wir uns erschreckt haben. Man kann es also lernen“, versichert sie.
Auch ein aufgesetztes Lachen setzt Glückshormone frei
„Es darf anfangs auch ein aufgesetztes Lachen sein und muss nicht von tief drinnen kommen. Es werden trotzdem Glückshormone ausgeschüttet“, erklärt Gerda.
Also gut. Ich mache mit. Los geht’s. Wir machen die Miesmuschel. Unterarme waagerecht aufeinander, langsam öffnen, hindurchschauen und sein Gegenüber anlachen. Ich bin anfangs etwas verhalten, öffne mich aber immer mehr. Bald lache ich laut drauflos. Es ist befreiend.
„Lachyoga sieht leicht aus, aber hinterher ist man doch ganz schön geschafft und kann vom vielen Lachen schon mal Muskelkater bekommen“, weiß Elke aus eigener Erfahrung.
Muskelkater habe ich keinen bekommen, aber ich habe viel gelacht. Nach etwas Überwindung, zugegeben. Und ich muss schon wieder lachen, wenn ich nur daran denke. Es scheint zu wirken.