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Der Kinderclub International Burg mit dem Integrationspreis des Landes ausgezeichnet Für Fatema Homad eigentlich ein Tag wie immer: "Ich liebe Kinder einfach"

22.11.2013, 02:08

Große Freude in der Petri-Gemeinde in Burg: Der 2007 gegründete Kinderclub International hat den Integrationspreis des Landes erhalten. "Gelebte Vielfalt und gelungene Integration" - so hieß es in der Laudatio für das Burger Projekt.

Magdeburg/Burg l Einen eigentlich ganz normalen Nachmittag verbrachte gestern Fatema Homad mit den Kindern im Burger Kinderclub International. Es wurde gebacken. Dabei war der Tag schon besonders. Am Vorabend haben das Projekt und seine Mitstreiter große Anerkennung erfahren.

Dabei hatte es Susi Möbbeck, die Integrationsbeauftragte des Landes, bei der Preisverleihung für den Integrationspreis 2013 in Magdeburg vorgestern Abend richtig spannend gemacht. Bei der Begründung für die Kategorie "Vielfalt lernen von Anfang an" lauschten die Burger Fabian Borghardt, Lisa-Marie Hoyer, Sina Thiess und Jana Kaufmann-Päschel aufmerksam. "Die Jury wollte unbedingt das langjährige Engagement des Ehrenamtes würdigen", verlas die Integrationsbeauftragte. Dann lobte Möbbeck die Einbindung von Zugewanderten in ein Projekt für Zugewanderte. Den Burgern im Publikum wurde klar: Der Kinderclub International erhält den Integrationspreis Sachsen-Anhalt.

Das Projekt befindet sich in Trägerschaft der Petrigemeinde, wo sich immer donnerstags Zuwandererkinder und sozialbenachteiligte Kinder treffen. Der Leiter des Projekts, Fabian Borghardt, freute sich über die Ehrung durch den Minister für Arbeit und Soziales, Norbert Bischoff (SPD) und den Scheck über 1000 Euro.

Vor allem ist der Preis aber auch eine "Motivation für die Mitarbeiter des Büros zur Förderung von Demokratie und Vielfalt, das Projekt weiterzuführen", sagte Borghardt in Magdeburg. Jana Kaufmann-Päschel strahlte nach der Preisverleihung. "Angemessen und gerecht", sagte sie stolz. Die 31-Jährige hatte den Kinderclub International von Tatjana Gütler übernommen, die das Projekt 2007 gegründet hatte. Im Oktober erst hatte Kaufmann-Päschel Burg aus privaten Gründen verlassen.

"Jana Kaufmann-Päschel hat immer die Türen offen gehalten", erzählt Lisa-Marie Hoyer, die als Schülerpraktikantin in den Kinderclub kam und jetzt unter anderem Angebote für die Kinder gestaltet. So blieben die Flüchtlings- und Zuwandererkinder nicht allein, sondern kamen in Kontakt mit sozial benachteiligten Kindern.

"Ich liebe Kinder einfach", sagt die Syrerin Fatema Homad. Zusammen mit dem Afghaner Basir Arab beweist sie, dass es nicht Deutsche sein müssen, die eine Vorbildfunktion für Kinder erfüllen.

Am Nachmittag nach der Preisverleihung ging es eigentlich zu wie immer. Alle seien einfach hier um miteinander eine schöne Zeit zu verbringen, sagt Homad bescheiden. "Die 1000 Euro können wir als Finanzspritze bei der Planung für das kommende Jahr gut gebrauchen", sagte Borghardt. Das Preisgeld sei sogar gestern schon bei der Gemeinde angekommen.