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Gedenken Radeln auf den Pfaden der Einheit

Fünf Möckeraner nutzen den Tag der Deutschen Einheit, um den Berliner Mauerweg abzufahren. Dabei wurden sie zum Nachdenken gebracht.

Von Stephen Zechendorf 16.10.2020, 06:00

Möckern l Seit elf Jahren treffen sich fünf Freizeitradler aus Möckern, um einmal im Jahr „ihre Tour“ durchzuführen. In drei Tagesetappen haben Rene Schönrock, Daniel „Schnacki“ Herrmann, Mario Holm, Hartmut Loth und Dieter Holm unter anderem schon den Elberadweg und den Havelradweg abgefahren.

„In diesem Jahr war es aufgrund des 30. Jahrestages der Vereinigung Deutschlands der Mauerrad- und Fußweg um und in Berlin“, berichtet Hartmut Loth.

Die Reisezeit wurde rund um den Einheitsfeiertag gelegt, am 2. Oktober machten sich die Freunde frohgelaunt und bei bestem Radwetter auf den Weg Richtung Berlin. Allerdings wurde für diese Anfahrtsstrecke der öffentliche Personennahverkehr genutzt. Abfahrt und Ankunft der dreitägigen Tour war der Bahnhof Wannsee.

„Die Strecke hat eine ungefähre Länge von 160 Kilometern, insgesamt kamen aber 224 Kilometer zusammen“, berichtet Loth weiter: „Es ist zwar für eine Drei-Tagetour kilometermäßig vielleicht nicht der Kracher, aber aufgrund der vielen geschichtsträchtigen Anlauf-und Anhaltspunkte, doch sehr zeitintensiv“, führt der ehemalige Vorsitzende des Möckeraner Turnvereines MTV aus. Es seien ja nicht nur die großen Denkmäler der Geschichte, wie das Brandenburger Tor oder der Reichstag, die auf dem Weg liegen, sondern die vielen kleinen Gedenksäulen für die Maueropfer rund um Berlin.

An 29 Standorten entlang des Weges wird an die Toten an der Berliner Mauer erinnert.

„Da wird man schon sehr nachdenklich, wenn man liest, wie viele – und wie vor allem junge – Menschen ihr Leben auf ihrem Weg in die Freiheit lassen mussten. Und nicht nur das, sondern wenn man von Nahem sieht, mit welchen Mitteln die Flucht verhindert werden sollte, wie etwa dem ‚Stalinrasen‘, im Rasen versenkte Gitter mit senkrecht stehenden Stahlspitzen“, zeigten sich die fünf Freunde beeindruckt. Froh sind die Möckeraner auch, dass die Tour noch vor der Benennung von Corona-Risikoregionen auch in Berlin gemacht werden konnte.

„Am Ende war es für alle eine sehr schöne und vor allem lehrreiche Radtour, die man jedem Hobbyradler nur empfehlen kann“, so die Teilnehmer.