Gedenkmarsch in Burg Opfer des Holocaust: Engagierte Bürger legen weiße Rosen an Stolpersteinen nieder
Bei einem Stolperstein-Rundgang haben Menschen aus Burg den Opfern des Holocausts gedacht.

Burg. Etwa 20 Menschen folgten am Montagnachmittag dem Aufruf des ehemaligen Pfarrers und Initiators Joachim Gremmes, mit einem Gang durch die Burger Innenstadt an die Opfer des Konzentrationslagers Auschwitz vor genau 80 Jahren zu erinnern.
An vier Stolperstein-Stationen hielt die mit Schirmen gegen das regnerische Wetter gerüstete Gruppe und lauschte den Informationen, die Joachim Gremmes aus dem grünen Papphefter zu den verstorbenen Menschen aus Burg vortrug.
Andere lesen auch: Nach fast 15 Jahren: Pfarrer Peter Gümbel verlässt überraschend die Gemeinde
In der Bahnhofsstraße 27 nahm der Zug seinen Anfang, dort wohnte Familie Hirsch, der 1939 zunächst die Flucht nach Holland gelang. Doch vier Jahre später, 1943, wurden Alfred, Arthur sowie Lilly Hirsch zuerst nach Theresienstadt deportiert und ein Jahr darauf in Auschwitz ermordet.
Menschen aus Burg zeigen Gesicht und setzen ein Zeichen gegen Rechts
In Gedenken an die Familie, legten Anwesende weiße Rosen nieder und ehrten das erfahrene Schicksal mit gesungenen hebräischen Versen.
Wir werden alles dafür tun, dass es nicht in Vergessenheit gerät
Joachim Gremmes
„Ich bin heute hier um Gesicht zu zeigen und ein Zeichen gegen den Rechtsruck in Deutschland zu setzen“, so Peter Schwindack, ein frischgebackener Rentner aus Burg. Jede Möglichkeit müsse genutzt werden, damit so etwas nie wieder geschehe.
Oft gelesen: Mann kassiert drei Jahre lang kräftig vom Jobcenter Jerichower Land ab
Dem pflichtete auch Gremmes zum Abschied der Begehung bei: „Wir werden alles dafür tun, dass es nicht in Vergessenheit gerät“, so der ehemalige Pfarrer. „Bitte helfen Sie mir dabei“, richtet er sich an die Versammelten.
Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die noch lebenden Häftlinge des KZ Auschwitz. Viele der Gefangenen wurden kurz zuvor noch von der SS auf Todesmärsche geschickt, viele von ihnen starben unterwegs, 1996 wurde der 27. Januar auf Initiative des Bundespräsidenten Roman Herzog als Gedenktag der Opfer der Shoa festgelegt.