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Graffitikunst Kunst in Burger Ihlegärten

Am Clara-Schwab-Platz haben zwei Künstler die Graffitidose angesetzt. Ein Schriftzug und zwei Burger Gebäude zieren nun den Giebel.

Von Juliane Just 22.04.2018, 07:00

Burg l Einige Passanten rümpften am Mittwoch in Höhe des Clara-Schwab-Platzes die Nase. Man roch es schon von weitem – hier wird irgendwo mit Lack gearbeitet. Doch beim Anblick des schwarzen Giebels vergaßen viele die Atemnot: Ein großflächiges Graffiti zeigt zum einen den Schriftzug „Ihlegärten“, den Grundriss desselben aus der Vogelperspektive sowie zwei Burger Gebäude – der Berliner Torturm und die Stadtmühle.

Das bunte Werk gestalten die beiden Künstler Christoph Ackermann und René Alsleben vom Magdeburger Label „In die Fluten“. Auf über 90 Quadratmetern lassen die Sprayer mit Graffiti den alten Schandfleck verschwinden und übersprayen die wilden Graffitis der Vergangenheit mit ihrem Kunstwerk. „Wir wurden oft angesprochen in den letzten Tagen“, sagt Christoph Ackermann. Viele Burger seien begeistert gewesen, dass an dem schwarzen Giebel etwas so Schönes entsteht.

Doch genau die schwarze Teerbahnwand behinderte die Arbeit der Sprayer, da die Farben auf dem Untergrund schlecht haften. „Wir verbrauchen drei Mal mehr Dosen als auf einer Betonwand, weil die Farbe immer wieder einzieht“, so Christoph Ackermann. Bis zu 30 leere Dosen stapelten sich am Ende eines jeden Tages zwischen den Tulpen am Clara-Schwab-Platz. Seit Dienstag arbeiteten die beiden Künstler täglich von morgens bis abends an dem Kunstwerk, damit es rechtzeitig zur Eröffnung der Landesgartenschau fertig ist.

Das großflächige Kunstwerk entsteht dabei nicht frei Hand. „Ich erstelle das Haus am Computer und arbeite dann die Ideen im richtigen Maßstab ein“, erklärt der 39-jährige Sprayer aus Magdeburg. Steht er an der Wand , die Graffitidose im Anschlag, zählt nur noch das Gefühl – der Künstler arbeitet nach Gefühl und mit Blick auf den Vordruck. Um die Proportionen abschätzen zu können, ist vor allem Beinarbeit gefragt. „Ich muss mir immer wieder von weitem anschauen, ob das Gesamtbild stimmt“, sagt Christoph Ackermann und schmunzelt.

Das Kunstwerk in Burg wurde von der Stadt in Auftrag gegeben. Rund 5000 Euro kosten die künstlerischen Arbeiten an dem Giebel. Neben dem Graffiti in Burg hat der Künstler auch schon das Berliner Mauerstück am Magdeburger Dom, den Neustädter Bahnhof und den Skatepark in Magdeburg mit Graffitiarbeiten verschönert.