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Sprechstunde Gurkenkönigin und Bürgermeister im Gespräch mit Marktbesuchern

Radwegebau, Jurken-Marketing und Gastronomie waren die Themen, um die sich die erste gemeinsame Sprechstunde von Gurkenkönigin Catherina I. und Bürgermeister Jens Hünerbein drehte. Anderthalb Stunden nahmen sie sich auf dem Wochenmarkt Zeit.

Von Manuela Langner 09.10.2022, 10:39
Bürgermeister Jens Hünerbein und Gurkenkönigin Catherina I. im Gespräch mit Marita Dressel, Vorsitzende des Fördervereins Kirche St. Paulus und Kirchberg Menz. Sie hatte mehrere Hinweise dabei, die ihr als Radfahrerin aufgefallen waren.
Bürgermeister Jens Hünerbein und Gurkenkönigin Catherina I. im Gespräch mit Marita Dressel, Vorsitzende des Fördervereins Kirche St. Paulus und Kirchberg Menz. Sie hatte mehrere Hinweise dabei, die ihr als Radfahrerin aufgefallen waren. Foto: M. Langner

Gommern - An der Dreibogenbrücke eine Bank zum Verweilen aufzustellen. Mit dem Vorschlag sprach Marita Dressel aus Menz vielen Radfahrern, die regelmäßig Touren rund um Gommern unternehmen, aus dem Herzen. Bürgermeister Jens Hünerbein (parteilos) beließ es nicht bei dem Hinweis, dass die Dreibogenbrücke direkt am Umflutkanal eigentlich nicht in den Zuständigkeitsbereich der Stadt falle, sondern sagte zu, sich deswegen mit dem LHW (Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft) in Verbindung zu setzen. Er war optimistisch, dass sich eine Lösung finden lasse.

Wie Radfahrer die nächsten Ortschaften erreichten, sei gut ausgeschildert, aber Punkte wie die Dreibogenbrücke fehlten bislang, wies Jutta Bay hin. Mit den knotenbezogenen Radwegweisern, die im Norden des Jerichower Landes schon Standard sind, und nächstes Jahr auch in Gommern eingeführt werden sollen, werde sich die Ausschilderung weiter verbessern, erklärte der Bürgermeister. Der Stadtförderverein „Wir für Gommern“ habe mit seiner Ausschilderung schon viel für die Orientierung von Radfahrern in der Einheitsgemeinde getan, der neue Rundweg „Justav jib Jas“ sei ein weiteres Angebot, die Einheitsgemeinde auf insgesamt 97 Kilometern per Fahrrad zu erkunden.

In Kürze beginnen die Bauarbeiten am Radweg in der Vehlitzer Chaussee. Dabei handelt es sich um den Lückenschluss, um auch das letzte Stück zwischen Vehlitz und Gommern sicher von der Fahrbahn getrennt zurücklegen zu können.

Radweg: Bauarbeiten beginnen in Kürze

Außerdem gebe es Verhandlungen zwischen der Stadt und der zuständigen Landesbehörde, einen Radweg zwischen Leitzkau und Ladeburg anzulegen. Der Radweg steht schon lange auf der Wunschliste beider Ortschaften, hatte bislang aber wenig Aussicht auf Realisierung. Mit der Kooperation zwischen Stadt und Land könnte es in den nächsten Jahren jedoch klappen. Die Stadt würde sich dabei um Planung und Grundstücksfragen kümmern, das Land um die Finanzierung. Eine Arbeitsteilung, mit der die Stadt sehr gut leben könnte. Mit dem Radweg zur Klusbrücke und dem Radweg nach Vogelsang treibt die Stadt zwei weitere Vorhaben voran. Dann blieben noch die Radwege zwischen Dannigkow und Gommern und Karith und Pöthen, für die eine Lösung zu finden wäre.

In Menz hatte es erst vor kurzem einen Unfall zwischen einem Radfahrer und einem Autofahrer an der schwer einsehbaren Kreuzung Mühlberg/Magdeburger Straße gegeben. Ortsbürgermeisterin Margrit Peters (CDU) habe schon darauf hingewiesen, dass der Verkehrsspiegel verändert werden müsse, erklärte der Bürgermeister. Die Stadt sei da dran.

An diesem ungemütlichen Vormittag waren die Marktbesucher dankbar für den heißen Kaffee, den Heike Sperrschneider von Lottes Laden ausschenkte. Gerne nahmen sie für den Nachmittag auch ein Stück Kuchen mit.

Frage nach Gastronomie in der Wasserburg

Mit der bevorstehenden Schließung der Wasserburg und der Frage, ob es für das Eiscafé einen Nachfolger gebe, war am Sonnabendvormittag auch die Gastronomie in der Stadt von Interesse. Es sei nach wie vor zu merken, dass es sich die Leute angewöhnt haben, für Kaffee und Kuchen zu Hause zu bleiben, sagte Heike Sperrschneider.

Lottes Laden in die Sprechstunde einzubinden, war die Idee von Gurkenkönigin Catherina I. gewesen. Auch sie nahm das heiße Getränk dankbar entgegen. Die Idee zur Sprechstunde hatte die Menzerin schon in ihrer Bewerbung als Gurkenkönigin thematisiert. Im Laufe des Vormittags füllte sich das Notizbuch des Bürgermeisters Punkt um Punkt mit Hinweisen. Dabei hatte bei weitem nicht jeder, der am Stand auf dem Kirchplatz vorbeischaute, einen Kritikpunkt zu äußern.

Catherina I. wünscht sich beispielsweise, dass Gommern in Sachen Gurken doch irgendetwas Vorzeigbares hat. Der Jurkenmarkt und die Krönung der Gurkenkönigin beruhen auf den bekannten Spruch „Justav jib Jas, in Jommern jibs jrüne Jurken“, nicht weil die Stadt für den Gurkenanbau berühmt wäre. Aber mit den niedlichen Mäuse-Gurken, deren Saatgut die Gurkenkönigin am Sonnabendvormittag geschenkt bekam, lässt sich vielleicht etwas aufbauen. Vorstellbar wäre ein Beet im Kräutergarten.

Vernetzung wichtiges Anliegen

Überhaupt war Vernetzung während der Sprechstunde ein wichtiges Anliegen. So gibt es das Angebot der Kulturwerkstatt, eine Krone aus grünem Garn für die Gurkenkönigin zu klöppeln. „Das ist eine tolle Sache“, bedankte sich Catherina I. für die Unterstützung, umso mehr, weil sie weiß, wieviel Aufwand in der Fertigstellung liegen wird. Und auch der Heimatverein Gommern mit seinem neu gestarteten Instagram-Auftritt und die Gurkenkönigin mit ihrem kooperieren. Beide haben das Ziel, unter jüngeren Leuten für die Ehlestadt zu werben.

Auf dem Vorplatz der Kirche St. Trinitatis wurde parallel der Wochenmarkt abgehalten, kamen die Spender vorbei, die zum Erntedankgottesdienst am Sonntag ihre Gaben abgeben und vielleicht noch eine Weil dem Orgelspiel von Gudrun Bräutigam zuhören wollten. In der Zwischenzeit wurde beim Bürgermeister ein dicker Schlüsselbund mit normalen und Sonderschlüsseln abgegeben. Es dauerte keine 20 Minuten, bis die Inhaberin ermittelt war. Die Zustellerin kam schnellen Schrittes über den Platz und war sehr dankbar, so schnell ihr Schlüsselbund zurückzuerhalten.