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Hepatitis A Junge aus der ersten Klasse erkrankt

Ein Fall von Hepatitis A ist im Jerichower Land aufgetreten. Nach einer Infektion besteht eine lebenslange Immunität.

Von Falk Heidel 14.11.2015, 11:00

Güsen/Burg l Ein Fall von Hepatitis A ist vor einigen Tagen am Grundschulzentrum Güsen aufgetreten. Betroffen ist ein Junge aus einer ersten Klasse. Bei Hepatitis A handelt es sich um eine ansteckende Leberentzündung beziehungsweise einer Gelbsucht.

„Die Familie des erkrankten Kindes wurde bereits vom Gesundheitsamt aufgesucht“, sagte Landkreis-Sprecherin Claudia Hopf-Koßmann auf Volksstimme-Nachfrage. Weitere Fälle gibt es bisher keine im Jerichower Land. Jedoch gab es in diesem Jahr zwei weitere Fälle von Hepatitis A im Landkreis, die aber in keinem Zusammenhang mit dem aktuellen Fall stehen.

Hopf-Koßmann: „Die Kreisverwaltung hat mit der Schule abgestimmt, dass alle Eltern mit Handzetteln informiert werden. Dieser Flyer enthält die Informationen zu Krankheitsbild, Infektionsquellen, Übertragung und Inkubationszeit sowie Handlungsempfehlungen.“ Zusätzlich haben die Kinder aus der Klasse ein Infoblatt erhalten mit Hinweisen für Kontaktpersonen und der Aufforderung, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Laut Gesundheitsamt ist eine Quarantäne nicht nötig: „In solchen Fällen werden lediglich Geschwisterkinder vom Schulbesuch freigestellt.“

Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Entzündung der Leber, die durch Hepatitis-A-Viren verursacht wird. Sie ist in Regionen mit mangelhaften hygienischen Bedingungen wie beispielsweise in Afrika, Asien oder Mittelamerika vertreten. Übertragen wird sie durch verunreinigte Lebensmittel und Trinkwasser. Außer Hepatitis A gibt es eine Reihe weiterer Hepatitis-Formen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen 20 Prozent aller Hepatitis-Fälle auf eine Infektion mit Hepatitis-A-Viren zurück.

Bei uns in Deutschland werden jedes Jahr 30 bis 40 Erkrankungen an Hepatitis A pro 100 000 Einwohner gemeldet. Die Infektionen treten meist im Herbst und Winter auf. Hepatitis A zählt in Mitteleuropa zu den häufigsten Reisekrankheiten. Sie wird daher als typische Tourismuserkrankung bezeichnet. Nicht selten werden die Viren in Gemeinschaftsräumen wie Kindergärten übertragen. Die Hepatitis A heilt im Gegensatz zu anderen Hepatitis-Infektionen gut aus. Es besteht zudem keine Gefahr, dass sich eine chronische Krankheit daraus entwickelt.

Nach einer Infektion besteht eine lebenslange Immunität. Jedoch kann es einige Monate dauern, bis die Erkrankung vollständig ausheilt. Jeder dritte Erwachsene in Deutschland ist gegen Hepatitis A immun, weil er im Kindesalter eine Infektion ohne Beschwerden durchgemacht hat. Bei Erwachsenen verläuft eine Infektion allerdings schwerwiegender als bei Kindern. Sie kann in eine chronische Leberentzündung übergehen.

Das Gesundheitsamt empfiehlt Eltern, auf eine gründliche Hygiene nach Toilettengang zu acht. Also: Händewaschen nicht vergessen.