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Hitze Schulstart gleich mit Hitzefrei

Über 30 Grad in den Klassenräumen - viele Burger Schüler bekamen deshalb am ersten Schultag hitzefrei. Mit Wasser und Sportverbot gegen die Hitze.

Von Madlen Bestehorn 10.08.2018, 01:01

Burg l Bereits ab 11.30 Uhr zogen die Schulkinder am Donnerstag gut gelaunt durch die Straßen. Der erste Schultag begann für sie, wie auch die letzten Tage ihrer Sommerferien, mit hohen Temperaturen. Vielerorts kam man den Schülern deshalb mit Hitzefrei, verkürzten Schulstunden oder Unterricht im Freien entgegen.

Jamie Meißner (8) aus der dritten Klasse erzählt: „Wir hatten heute normal um 12 Schulschluss, nach vier Stunden.“ Für Jamie und die übrigen Schüler, die gerade erst in die dritte Klasse aufgestiegen sind, war es besonders anstrengend: Gemeinsam hatten sie in der Burger Stadthalle für das Einschulungsprogramm der Erstklässler geübt, das am Sonnabend stattfinden soll.

Nach Schulschluss hieß es deshalb für alle Kinder der Grundschule „Albert Einstein“: Ab in den Schatten! Nicht nur die Hitze, auch die erhöhten Ozonwerte gaben den Erzieherinnen zu denken: „Wir waren besorgt und haben die Kinder nicht lange draußen spielen lassen. Stattdessen durften sie sich in Badesachen unter der Dusche abkühlen“, erzählt Hort- erzieherin Christel Schwab. Um 17 Uhr werden die letzten Hortkinder abgeholt – die ersten trafen schon morgens um sechs Uhr. „Wir müssen diese Öffnungszeiten für die Eltern gewährleisten, die arbeitstätig sind“, erklärt Christel Schwab.

 Auch den Schülern an der Burger Diesterweg-Schule macht die Hitze zu schaffen. Schulleiter Uwe Beuster erklärt: „Wir haben den Unterricht verkürzt, sodass die Schüler zur Mittagszeit fertig sind.“ Normalerweise dauert der Unterricht an der Sekundarschule bis circa 15.15 Uhr (7./8. Stunde), verkürzt nur bis kurz nach 12 Uhr. Auch das regelmäßige Wassertrinken ist den Schülern im Unterricht gestattet. „Es gibt kein Trinkverbot, wer Durst hat, darf trinken“, so Beuster. Auch auf Sport im Freien werde derzeit verzichtet und nur in der Turnhalle Sportunterricht abgehalten.

Die Grundschule in Biederitz verfolgte ein anderes Konzept: die Lehrer durften den Unterricht im Freien abhalten. Aber auch der war „nur im Schatten unter einem Baum halbwegs zu ertragen“, erklärte Holger Arnold, Schulleiter der Grundschule in Biederitz. In den frisch renovierten Räumen seiner Schule stiegen die Temperaturen bereits am Vormittag in Bereiche, die für die Kinder kaum zu ertragen waren. Hier schickte man die Schüler deshalb bereits ab zwölf Uhr nach Hause.

Auch die Schüler der Grundschule in Möser wurden von den Lehrern früher nach Hause geschickt. Bereits ab 11.20 Uhr durften sie den Heimweg antreten. Dennoch bestand für berufstätige Eltern kein Grund zur Sorge, wie Schulleiterin Christine Tschischka erklärte: „Alle Kinder können wie immer natürlich noch bis 13.10 Uhr betreut werden“, sagte sie.

Auch auf den weiterführenden Schulen zeichnete sich gestern ein ähnliches Bild ab. So setzte man in der Sekundarschule Genthin auf kürzere Schulstunden. „Eine Schulstunde dauert bei uns während der warmen Tage nur 30 Minuten“, erklärte die stellvertretende Schulleiterin Petra Schulenburg. Deshalb endete die achte Stunde hier bereits gegen 14 Uhr.

In der Möckeraner Sekundarschule setzte man ebenfalls auf verkürzte Schulstunden. „Die Kinder dürfen hier bereits ab 11.45 Uhr abgeholt werden“, erklärte Schulleiterin Heike Fischbach. Die Betreuung der Kinder sei aber noch bis 13 Uhr gewährleistet.

In der Sekundarschule in Möser durften die Kinder sogar noch früher nach Hause gehen, bereits um elf Uhr endete hier der Unterricht. Die Kinder wurden noch bis 12 Uhr betreut. Zudem, so erklärte Schulleiterin Simone Kießling, beginne der Hausmeister der Schule seine Arbeit bereits um sechs Uhr, um die Klassenräume gut durchzulüften, bevor die Temperaturen steigen. Der Förderverein stellte Wasser für die Kinder zur Verfügung: Sie konnten ihre leeren Plastikflaschen kostenlos gegen gefüllte eintauschen. Und auch das Trinken während des Unterrichts wurde erlaubt.

Selbst auf den Gymnasien setzte man einheitlich auf kürzere Schultage. So durften sich die Schüler des Rolandgymnasiums in Burg am Donnerstag bereits nach der dritten Stunde auf den Heimweg begeben. Und auch in der Europaschule in Gommern setzte man auf frühen „Feierabend“. Der begann hier bereits um 11.30 Uhr.

Am Lehrermangel lag der frühere Schulschluss in allen Schulen nicht. Die Stellen seien - wenn überhaupt - nur in geringer Zahl unbesetzt. Sekundarschule in Genthin mit voller Besetzung ins neue Schuljahr. In der Möseraner Sekundarschule sei lediglich eine Kollegin krank, mit ihr seien alle Stellen besetzt.