1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Von „Jerusalema-Challenge“ infiziert

Jerusalema Von „Jerusalema-Challenge“ infiziert

Tanzeinlage der Mitarbeiterinnen des Loburger „Netto“-Discounters: Sie beteiligten sich an der„Jerusalema-Challenge“.

Von Stephen Zechendorf 28.12.2020, 00:01

Loburg l Einige wenige Kunden erledigten gegen 19 Uhr ihre Einkäufe in dem Discounter am Münchentor in Loburg, da war den Angestellten des Einkaufsmarktes die Aufregung schon deutlich anzumerken. In wenigen Minuten würden sie zu den Klängen eines international angesagten Sounds die Hüften schwingen und damit Bestandteil einer Bewegung werden, die derzeit weltweit ihre Anhänger hat.

Es geht um die sogenannte „Jerusalema-Challenge“. Menschen stellen Videos ins Netz, auf denen sie zu einem gleichnamigen Hit aus Afrika Tanzschritte vollführen. Chirurgen der Klinik von Hamm tanzen dazu, Polizisten im Sauerland ebenfalls, die Musiker der Philharmonie in Kapstadt, Mönche in Italien und Nonnen in Spanien machen mit – und alle wollen damit sagen: „Corona, nein Danke – wir schaffen das gemeinsam.“

Jetzt also sind auch die Damen vom Loburger „Netto-Markt“ mit von der weltweiten Partie. Sie wippen vor den Kassen, rollen im Einkaufswagen durch die Gänge, sortieren zum Takt der Musik Waren ins Regal und wirbeln eine Palette Klopapier durch die Gegend ... Und das alles mit den Segen der Geschäftsführung.

Es ist schon über ein Jahr her, dass der Südafrikaner mit Künstlernamen „DJ Master KG“ zusammen mit der Sängerin Nomcebo Zikode diesen Song veröffentlichte. Doch seit einigen Monaten ist daraus irgendwie der „Corona-Hit“ geworden.

Der Text des Liedes wird in Zulu gesungen, einer der meistgesprochenen Sprachen Südafrikas. Im Text wird Jerusalem als Sehnsuchtsort und Hoffnung besungen: „Jerusalem ist meine Heimat, rette mich, er ging mit mir, verlass mich hier nicht.“ Mit dem Lied werde Gottes Schutz und Führung erbeten, so der 24-jährige Musiker in einem Interview, mit dem Radiosender Bayern 3.

Vom afrikanischen Kontinent aus verbreiteten sich immer mehr Videos mit diversen Tanz-Choreografien. In Corona-Zeiten stieß das wohl auf große Resonanz, zumal sich die Tänze mit reichlich Abstand tanzen lassen.

Dass sich die Loburger Discounter-Mitarbeiterinnen nun ebenfalls beteiligen, liegt an der Idee einer einzelnen Kollegin – und dem großen Zusammenhalt aller Mitarbeiterinnen: „Wir sind ein gutes Team und halten zusammen“, sagt Elfi Dörfler, die stellvertretende Marktleiterin. „Wir machen in corona-freien Zeiten auch sonst gerne viel zusammen“, so Elfi Dörfler. Die Proben zu dem Video-Auftritt liefen jedoch zu einem nicht geringen Teil individuell vor den Computern.

Von den 13 Mitarbeiterinnen und Aushilfen beteiligten sich am Mittwochabend immerhin neun Kolleginnen. Später stießen auch Kinder der Mitarbeiterinnen dazu.

Christopher Herder, der unter dem Namen „Shadow-Production – Hobbymade Pictures“ schon so manches Loburg-Video im Internet veröffentlicht hat, hielt auch bei diesem Ereignis die Handykamera in der Hand und über nahm danach auch den Schnitt des Filmmaterials. Noch am Abend der Aufzeichnung hatte sich der passionierte Filmer ans Schnittpult gesetzt und die Aufnahmen mit der Musik zusammengemischt.

„Es war eine Super-Zusammenarbeit mit dem Netto-Team“, sagt Christoph Herder. Pünktlich zum Heiligen Abend um 15 Uhr feierte das Video seine Premiere auf Youtube, ebenso auf Facebook und Instagram.

Wie viele Videos auch immer noch zu den Klängen von „Jerusalema“ veröffentlicht werden – Südafrikas Regierung hat DJ Master KG und seine Kollegin inzwischen zu Kultur-Botschaftern ihres Landes erklärt. Und die Loburger Netto-Kolleginnen können von sich behaupten: „Wir waren dabei!“

Link zum Video auf Youtube