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Jugendkultur Ein Traum für die Skaterszene

Die neue Skateranlage im Goethepark in Burg schmückt die Landesgartenschau. Sie ist ein echtes Juwel der städtischen Jugendkultur.

Von Andreas Mangiras 30.04.2018, 01:01

Burg l „Es ist ein Traum.“ Lucien Schröder schwebt am Sonntagmittag immer noch auf Wolke 7. Der 21-Jährige hat mit seinen Freunden aus der Burger Skater-Community „Skate & Roll“ die Premiere auf der neuen Anlage im Goethe-Park meisterlich bestanden. Dort fand am Sonnabend im Rahmen der Laga einer der bundesweit größten Treffs der Szene in diesem Jahr samt Wettbewerb in drei Kategorien statt.

Über 90 Skater waren angereist. Aus Würzburg, Jena, Berlin und Brandenburg, aus „Magde-Stadt“, Halberstadt, Köthen, Dessau, Tangermünde oder Fürstenwalde rückte die Szene an.

Auch Reece Archibald, ein Schotte aus Manchester, hatte Burg angelockt. „Tolle Sache hier. Daumen hoch“, sein Kommentar. Archibald saß mit Leif Linné aus Brandenburg, Maximilian Neef, aus Burg, zur Zeit Köln, und Max Jütte aus Burg in der Jury. Sie bekamen einiges zu sehen. Wie auch die hunderte Besucher, Freunde, Bekannte, Neugierige, die samt Kind und Kegel gekommen waren, um teils atemberaubende Kabinettstückchen an den Walls und anderen Elementen zu sehen. Es gab viel Applaus für die fast 60 Starter - immer wieder übertönt vom Burger Szeneruf „Skate and Roll“.

„Du bist wieder Kind, wenn du auf die Anlage kommst, wie damals mit 14 auf der alten Anlage“, sagt Max Jütte. Er platzt fast vor Stolz auf das, was die Burger Szene auf die Beine gestellt hat, mit Freunden, mit Förderern, mit Sponsoren, mit der Politik und an dessen Spitze Burgs Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD). Namen fallen: Katja Treffky, Silke Kirchhoff, die eine Sozialarbeiterin in der Rolandmühle und „mehr als das“, die andere Chefin des SKZ.

Doch einen will Jütte besonders herausheben - seinen Kumpel Lucien Schröder. „Er verdient höchsten Respekt. Ohne Lucien wäre das hier nie entstanden. Er hat nie locker gelassen.“ Dem Gelobten ist das fast ein wenig peinlich, es berührt ihn aber dennoch. Er will nicht ohne seine Freunde Benedikt Mettendorf, Lorenz Siebert, Fabrice Lingener, Simon Haase und Pascal-Giacomo Heidenreich ins Rampenlicht rücken. Die Burger Skate and Roll-Szene ist gut 30 Köpfe stark.

Wofür er das alles macht? Hat es sich gelohnt? „Auf jeden Fall. Skaten ist unser Leben“, sagt der Germanistik-Student. Schröders Feuer brennt lichterloh. „Ich fange an, mir damit eine Existenz aufzubauen.“

Die „alte Heimat“ der Skater war seit 2005 im Burger Flickschupark, auf dem Gelände des Burger Ballspielclubs 08 (BBC). Jahrelang gab es Probleme: Dreck, Vandalismus. Nach zehn Jahren zog der Verein die Konsequenzen.

Über Nacht war die Skater-Szene ohne Heimat. Ein zähes Ringen begann. Die Jungs um Schröder ließen nicht locker, fanden Helfer, Partner und Gehör. Im Zuge der Planungen zur Landesgartenschau entstand eine der besten Skateranlagen im Umkreis von 200 Kilometern, schätzen Kenner der Szene ein. In das 420 Quadratmeter große Areal flossen für die Jugendkultur 150.000 Euro.

Und die Skaterszene will dafür etwas zurückgeben. Währen der Laga wird es am 31. Juni und 4. August noch zwei Wettbewerbe geben. Workshops sind geplant - für Anfänger und Fortgeschrittene.

Weitere Informationen gibt es bei Facebook in der Community „Skate & Roll“.