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Seit 14 Tagen werden die Schüler in den großen und hellen Räumen des frisch sanierten Gebäudes in Burgs Zentrum unterrichtet Kreisvolkshochschule und Kreismusikschule jetzt unter einem Dach

Von Franziska Ellrich 24.02.2012, 05:28

Burg l Dicke Gurte über die Schulter gebunden, das schwere Piano auf dem Rücken - fünf Männer-Stärken brauchte es, um die großen Musikinstrumente der Kreismusikschule umzuquartieren. "Doch die Mühe hat sich gelohnt", sagt Musikschulleiter Rainer Voß. Für ihn sei das neue Gebäude ein Quantensprung im Gegensatz zur alten Proben-Villa in der Bahnhofsstraße. Das sieht die Leiterin der Kreisvolkshochschule genauso. Yvonne Nitzsche verwendet die Worte "modern und dynamisch" für das frisch sanierte Gebäude in der Magdeburger Straße 24-26. Es riecht neu gestrichen, die Wände knallig rot, die Böden leuchtend grün - hier kommt man gern zum Lernen her. Das tun seit genau zwei Wochen die Schüler der Kreismusik- und Volkshochschule.

Der Lieblingsraum von Yvonne Nitsche öffnet einen weiten Blick über die Dächer von Burg und ist mit neuen dreieckigen Tischen ausgestattet: "Das ist ein toller Ort, um in den Sprachkursen Konversationsgruppen zu bilden." Die Teilnehmer vom Nähmaschinenkurs haben den großen Fahrstuhl zu ihrem Liebling im neuen Gebäude erkoren, jetzt müssen sie die schweren Geräte nicht mehr die Treppen hoch schleppen. "Auch die Schüler aus den Kunstkursen sind überglücklich", erzählt Yvonne Nitsche. Sie leitet die Kreisvolkshochschule erst seit April 2011 und könnte sich keinen besseren Start vorstellen. Ihre Kursteilnehmer, die in dem neuen Kunstraum arbeiten, würden sich besonders über die hohen Fenster, helles Licht, Platz zum Trocknen der Werke und das große Waschbecken im Raum freuen. Und das Beste: Sie können ihre Gemälde jetzt direkt an den Wänden im ganzen Gebäude mit Hilfe der neu angebrachten Graphikschienen ausstellen. Darauf haben sich die Schüler schon lange im Voraus mit einer Vernissage vorbereitet. Auch für die neuen Flure der Musikschule im zweiten Obergeschoss, die Räume der Volkshochschule befinden sich im ersten, haben die Künstler Bilder gemalt.

"Bald hängen hier aber Fotos von unseren Ensemble-Gruppen", sagt Rainer Voß. Besonders für die Ensembles biete der Umzug in das neue Gebäude viel mehr Möglichkeiten. Rainer Voß ist froh, dass sie "nicht mehr wie die Heringe dicht nebeneinander proben müssen". Auch erinnert er sich mit einem Schmunzeln an die Zeit in der Bahnhofstraße: "Wenn über meinem Büro Schlagzeugunterricht war, hat das ganze Haus gebebt und ich konnte kein Telefonat mehr führen." Das ist jetzt ganz anders, dicke Schaumstoffwände dämmen die Geräusche von Saxophon, Piano und Co.

Gleich im März wird der neue Konzertsaal im Erdgeschoss mit einem Vortrag über Friedrich II. vom Geschichtskreis eingeweiht, und auch ein Eröffnungskonzert soll bald folgen. Doch nicht alle sind sofort von der modern sanierten, barrierefreien Schule hingerissen. Sowohl Yvonne Nitsche als auch Rainer Voß haben bereits von einigen Schülern gehört, dass die alten Schul-Villen doch auch ihren Charme gehabt hätten. "Das sind aber vor allem unsere älteren Schüler, Senioren, die mit diesem Ort einfach viele Erinnerungen verbinden", sagt Rainer Voß. Und beide Schulleiter sind sich vollkommen einig darüber, dass ihre Schüler in der neuen und hellen Atmosphäre viel besser lernen können. "Die Umgebung eines Schülers wirkt sich immer auch auf seine Motivation aus", ist Yvonne Nitsche überzeugt.