Künstlerische Gestaltung des Rosengartens um zwei Elemente ergänzt Kulturwerkstatt Gommern sorgt für Farbtupfer im Ruhepol der Stadt
Zwei neue Hingucker haben ihren Platz im Rosengarten gefunden. Die Kulturwerkstatt Gommern sorgt damit für zusätzliche Farbtupfer und macht Werbung in eigener Sache. Neue Mitglieder sind stets willkommen.

Gommern - 400 Arbeitsstunden stecken in den zwei neuen Rahmen, die seit kurzem die Mauer im Rosengarten schmücken. Für das diesjährige Projekt hatten Giesela Scheffler und Marlies Grund die Stunden einmal aufgeschrieben, die zusammengekommen sind. Sie arbeiteten sowohl gemeinsam in den Räumen der Kulturwerkstatt als auch zuhause. Letzteres war Voraussetzung, damit die Hingucker rechtzeitig zur warmen Jahreszeit fertiggestellt werden konnten. In der Textilgruppe der Kulturwerkstatt sind sie derzeit nur zu zweit.
„400 Stunden hört sich groß an, aber es dauert alles seine Zeit“, sagte Giesela Scheffler. Manche Sachen müsse man erst einmal ausprobieren und nicht alles funktioniere so, wie sie es sich vorstellten. Da müssten dann andere Lösungen gefunden werden.
Als „Ruhepol im quirligen Treiben“ in der Stadt war der Rosengarten erstmals zum Sachsen-Anhalt-Tag 2013 in Gommern durch die Textilgruppe der Kulturwerkstatt gestaltet worden. Seitdem sind kontinuierlich neue und ganz unterschiedliche Elemente dazugekommen. Sie sind jeweils so robust angelegt, dass sie zwei Jahre im Freien gut wirken können.
Für den Rosengarten kamen in den vergangenen Jahren die verschiedensten Techniken zur Anwendung. Es wurde gehäkelt, gestrickt, gewebt und gebastelt. Als Material dienen, wie 2013 begonnen, gespendete Sachen. Woll- und Garnreste, alte Knöpfe und Stoffe. Kosten entstehen durch die Gestaltung deshalb kaum.
Für die aktuellen Arbeiten wurde unter anderem Stickgarn verwendet, das für seinen ursprünglichen Zweck nicht mehr benötigt wird. Sticken ist völlig aus der Mode gekommen. Alte Knöpfe und alte Bezüge fanden ebenfalls einen neuen Zweck. Stränge wurden miteinander verwebt, wobei völlig neue Strukturen entstanden. Auf ganz unterschiedliche Art und Weise, einmal locker, einmal kompakter, einmal eher Ton in Ton, einmal farbenfroher. Die Steine in ihren Taschen erfüllen gleich mehrere Aufgaben. Ihr Gewicht sorgt dafür, dass die Rahmen besser hängen und auch bei stärkeren Wind nicht wegfliegen, und da sie einmal da sind, wurden sie gleich in die künstlerische Gestaltung einbezogen.
Mehr als einen Zweck erfüllen, das soll eigentlich jeder einzelne Hingucker im Rosengarten. Sie sollen Stellen, an denen nichts wächst, farbenfroher gestalten. Damit sind sie auch als Anregung für den heimischen Garten gedacht. Außerdem möchte die Textilgruppe mit ihrer Freiluft-Ausstellung auf die Kulturwerkstatt aufmerksam machen und um neue Mitglieder werben.
Denn gerade das Gestalten in Gemeinschaft, wie bei den Kunstwerken für den Rosengarten, sei eine große Freude, erklärten Marlies Grund und Giesela Scheffler gemeinsam. Jetzt, wo die neuen Arbeiten hängen, starten langsam die Überlegungen für das Projekt des nächsten Jahres.
Bei der Suche nach Ideen bietet das Internet viele Anregungen. Allerdings werden fremde Arbeiten nie kopiert, sondern nur als Vorschläge aufgegriffen.
Die Textilgruppe würde sich über ein stärkeres Echo der Einheimischen freuen. Finden sie Gefallen an der Gestaltung des Rosengartens? Haben sie andere Ideen, wie sich die Gruppe in der Stadt einbringen könnte?
Wer sich für Textilgestaltung interessiert, ist herzlich willkommen auszuprobieren, ob die Gruppe nicht das richtige wäre. Einfach mal reinschnuppern ist möglich. Unsicher, ob die bisherigen Erfahrungen ausreichen, müsse niemand sein. „Jeder übt hier“, sagte Marlies Grund. Es sei gerade der Spaß am gemeinsamen Gestalten, die die Gruppe ausmache. Techniken könnten jederzeit erlernt werden.
Auch bei den Malerinnen oder Klöpplerinnen können sich Interessierte gerne melden.