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Rund 40 Gäste bei Lesung im Infopunkt / Historische und neue Fotos als Untermalung Kurt Scholz dichtet extra für Hohenwarthe

Von Thomas Rauwald 26.10.2011, 06:24

Dank reger Aktivitäten der Info-Punkt Mitarbeiterin Martina Oelschläger scheint sich in Hohenwarthe eine weitere Kulturtradition zu entwickeln. Erneut lud sie kürzlich zu einer Lesung ein

Hohenwarthe l Über 40 Gäste waren der Einladung gefolgt. Als Autoren hatte Martina Oelschläger Kurt Scholz gewinnen können. Der 91-jährige Heimatdichter aus Burg ist seit 32 Jahren schriftstellerisch tätig. Er stellte sich seinen Zuhörern selbst vor und ließ sie wissen, dass er trotz seines Alters noch recht gut "in Gange ist", aber er habe ein großes Problem: "Ich kann ganz schlecht sehen." Deshalb falle es ihm auch schwer zu schreiben, doch er komme davon einfach nicht los. Schon morgens setze er sich an seinen Schreibtisch, und da falle ihm auch immer etwas ein. Lesen müsse er es dann mit einem doppelten Vergrößerungsglas.

Heute hätte er zwei Assistentinnen dabei - Martina Oelschläger und Karin Voelskow -, die seine Texte vorlesen würden. Als optische Untermalung wurden Bilder aus dem historischen und dem gegenwärtigen Hohenwarthe gezeigt.

Doch Kurt Scholz ließ es sich nicht nehmen, selbst ein paar Texte vorzustellen. Aus dem Kopf rezitierte er Gedichte über seine Heimatstadt Burg und die Natur des Jerichower Landes. In seinen Versen drückt er seine Heimatverbundenheit aus.

Kurt Scholz bevorzugt die Versform. Schon seit über 70 Jahren schreibe er Gedichte. Angefangen habe das im Familien- und Bekanntenkreis. Wenn jemand runden Geburtstag oder ein seltenes Jubiläum hatte, habe er sich einige Stichworte geben lassen, und dann drauflosgedichtet. "Unter 60 Strophen habe ich es dann meistens nicht gemacht."

Als er noch einem Unfall im Jahr 2008 längere Zeit an Rollstuhl und Bett gefesselt war, habe er sich überlegt: "Warum schreibe ich nicht über meine Heimat, mein Burg, die Ihle, die Türme und vor allem über die Elbe, zu der ich eine innige Verbindung habe?"

Kurt Scholz hat bisher zwei Gedichtbände herausgegeben. Der eine heißt "Meiner Stadt halt ich die Treue" und der andere "Meine Stadt ist mir vertraut". In einem dritten Buch habe er - ebenfalls in Poesie - seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg niedergeschrieben.

Und als Aufwartung an Hohenwarthe und für diesen Nachmittag brachte er ganz frisch gedichtete, neue Verse mit. Verse über das lebendige Hohenwarthe, das er als Kind mit seinen Eltern immer gern besucht habe.