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Landesgartenschau Der erste Gartenschau-Check

Mit einem großen Fest wurde die Landesgartenschau in Burg eröffnet. Nun ziehen die Besucher Bilanz.

Von Juliane Just 24.04.2018, 16:00

Burg l Die ersten beiden Tage der Landesgartenschau sind vorbei. Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. Die Volksstimme-Redakteure sind auf die Pirsch gegangen und haben die Meinungen der Besucher eingefangen. Pro und contra im Überblick.

Kaiserwetter: Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen 24 Grad flanierten die Besucher durch die vier Gartenanlagen. Ein Hoch auf den Wetterfrosch – besser hätte es nicht sein können!

Besucherzahlen: Rund 6700 Gartenfreunde zog es zum Eröffnungswochenende auf das Gelände der Landesgartenschau in Burg. Damit wurden die Erwartungen der Veranstalter weit übertroffen.

Programm: Die Eröffnung überzeugte die Besucher mit einem abwechslungsreichen Programm. Ob Musik vom Orchester von „Sax‘n Anhalt“, tänzerische Shows vom Tanzclub Vilando oder schöne Bildmotive mit den Stelzengängern von „The Walking Act“ – Unterhaltung stand ganz oben auf der Liste.

Freizeitangebote: Gerade für die kleinsten Besucher waren die Spielplätze im Goethepark, dem Weinberg-Areal und dem Flickschupark einen Besuch wert. Während auf der Spiellandschaft im Goethepark vor allem Kletterer auf ihre Kosten kommen, lockt der Spielplatz am Flickschupark mit Wasserspielen. Das Angebot zum Rudern auf dem See des Flickschuparks nahmen ebenfalls viele Gäste gern an und ließen sich die Sonne auf den Bauch scheinen.

Anlagen: Blumige Arrangements, stilvoll gestaltete Themengärten, liebevolle Bepflanzung: Die Besucher sind begeistert von den Anlagen rund um den Goethepark, den Weinberg, den Ihlegärten sowie dem Flickschupark. Bei Facebook beschrieben Nutzer die Anlagen als gepflegt und wunderschön. „Burg putzt sich heraus“ ist in den sozialen Netzwerken zum geflügelten Wort geworden.

Laga-Bahn: Zu Spitzenzeiten ratterte die Wegebahn vollbesetzt zwischen den Gärten der Landesgartenschau hin und her. Viele Besucher nahmen den Service der gelb-grünen Bimmelbahn an, die sechs Haltestellen auf dem Gelände anfährt und den Nutzern den Fußweg erspart.

Sitzmöglichkeiten: Bei sommerlichen Temperaturen war ein schattiges Plätzchen für ein kurzes Päuschen sehr gefragt. Ob Sitzschalen im Goethepark oder Strandkörbe im Flickschupark – idyllische Plätze zum Entspannen bietet die Landesgartenschau zur Genüge.

Gästeführungen: Für Neulinge der Landesgartenschau wurden Erkundungstouren am ersten Tag gratis angeboten. Die zweistündigen Führungen waren ein Favorit vieler Besucher. Dabei erhielten Gruppen bis zu 25 Personen Eckdaten zu der Historie, aber auch Wissenswertes über Burg und die Landsleute. Künftig werden die Gästeführungen gegen Aufpreis angeboten.

Ein Lied für Burg: „Umarmt von dir“ heißt der offizielle Song der Landesgartenschau. Diesen präsentierte Sängerin Linda Hesse, die musikalische Botschafterin der Gartenschau ist, auf der Eröffnungsveranstaltung. Damit hat Burg eine eigen Sommerhymne – egal, was die Fußball-WM in diesem Jahr noch an Hits hervorbringt.

Gastronomie: Zu lange Wartezeiten, streikende Technik und überteuerte Preise bei den gastronomischen Angeboten monierten die Besucher der Landesgartenschau-Eröffnung. Am Café am See im Flickschupark warteten Gäste auf ihre Bedienung, zogen teilweise wieder von dannen. Laut Erhard Skupch, Geschäftsführer der Landesgartenschau, werden derzeit Gespräche mit den Gastronomen geführt, um den Service zu verbessern. Doch auch die Preise wurden von den Besucher negativ bewertet. Im Bistro „Albertine“ gab es eine Portion Nudeln für 8,50 Euro – das war vielen Gästen zu teuer.

Orientierung: Einige Besucher verzweifelten bei der Suche nach den Parkplätzen. Eine Beschilderung soll die Gäste vom Ortseingang leiten, diese wird jedoch im sozialen Netzwerk Facebook als „dürftig“ beschrieben. Laut dem Gartenschau-Geschäftsführer sollen in den nächsten Tagen weitere Schilder angebracht werden, um die Orientierung für Fahrer zu erleichtern. Für Fußgänger soll es auf dem Gelände außerdem noch eine Erleichterung geben. Die Areale der Landesgartenschau sollen mit einem grünen Band verkettet werden, damit sich die Gäste nicht verlaufen.

Ermäßigung: Bestimmte Personengruppen erhalten ermäßigten Eintritt – Rentner zählen nicht dazu. Sie zahlen den Tageskarten-Preis von 15 Euro. Wollen sie die Wegebahn nutzen, sind 17,50 Euro fällig. Darüber beschwerten sich einige Senioren. Ermäßigten Eintritt erhalten Auszubildende, Studenten, Bundesfreiwilligen- und Wehrdienstleistende, Sozialhilfeempfänger, Arbeitslose, Arbeitslosengeld II-Empfänger, Grundsicherungsempfänger, Menschen mit Behinderungen ab 50 Prozent und Schüler ab 18 Jahren.

Internet: Die Liebsten direkt an den blumigen Schnappschüssen teilhaben lassen – das funktioniert nur mit genügend eigenem Datenvolumen. Auf dem Gelände der Landesgartenschau gibt es kein kostenfreies Wlan für die Besucher. Darunter leiden auch die Aussteller und Gewerbetreibende, denn auch sie müssen ohne Internet auskommen.

Informationsmaterial: Besucher erhalten beim Eintritt drei Broschüren – den Geländeplan, einen Flyer für die Innenstadt sowie Veranstaltungshinweise. Broschüren, die zusätzliche Informationen zu den Gärten oder Historie geben, fehlen. Besucher fragten teilweise an den Kassentürmen nach Informationen – oder suchten Hilfe bei den erfahrenen Burgern. Seit wann gibt es den Flickschupark? Wie wurde der Goethepark vorher genutzt? Antworten, die die Landesgartenschau interessierten Besuchern schuldig bleibt.

Die Volksstimme hat eine Umfrage zur Laga gestartet. Hier können Sie abstimmen.