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Von Biederitz bis Schönebeck Leader geht endlich weiter

Bis zum 15. Juni können Konzepte eingereicht werden. Dabei sollte es um das Miteinander der Generationen, regionalen Tourismus oder Nachhaltigkeit gehen.

Von Manuela Langner 21.01.2024, 10:15
Blick auf die wieder freigelegte Bühne in Lentges Saal Anfang Dezember 2023. Das frisch versiegelte Parkett ist bereits für das bevorstehende Jubiläumskonzert des Gemischten Chores am 8. Dezember 2023 abgeklebt. Inzwischen steht fest: Am 1. Juni 2024 wird der Saal, das jüngste Leader-Projekt in Biederitz, feierlich eingeweiht. Restarbeiten sind noch zu erledigen.
Blick auf die wieder freigelegte Bühne in Lentges Saal Anfang Dezember 2023. Das frisch versiegelte Parkett ist bereits für das bevorstehende Jubiläumskonzert des Gemischten Chores am 8. Dezember 2023 abgeklebt. Inzwischen steht fest: Am 1. Juni 2024 wird der Saal, das jüngste Leader-Projekt in Biederitz, feierlich eingeweiht. Restarbeiten sind noch zu erledigen. Foto: M. Langner

Biederitz. - Endlich können wieder Projekte für eine Förderung über das Leader-Programm eingereicht werden. Das Aufatmen im ländlichen Raum wäre vermutlich noch größer, wenn auch schon die letzten beiden noch ausstehenden Richtlinien des Landes Sachsen-Anhalt vorliegen würden.

Damit sei aber bis zum Sommer zu rechnen, sagte Kerstin Mecke. Die Mitarbeiterin des Bauamtes der Gemeinde Biederitz ist zugleich Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe Elbe-Saale. Bis zum Sommer, konkret bis zum 15. Juni 2024, können Projekte eingereicht werden, die zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region beitragen sollen.

Seit dem 1. Januar steht der Lokalen Aktionsgruppe mit der Amtshof Eicklingen Planungsgesellschaft wieder ein professionelles Leader-Management zur Seite. Gemeinsam soll bis Ende 2027 – solange läuft die aktuelle Förderperiode noch – die Lokale Entwicklungsstrategie in der Region Elbe-Saale umgesetzt werden. Für die Projekte steht insgesamt eine Fördersumme in Höhe von 11,6 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Radeln nach Zahlen, das über Regionen hinweg eine unkomplizierte Orientierung bieten soll, wurde über das Leader-Programm gefördert.
Das Radeln nach Zahlen, das über Regionen hinweg eine unkomplizierte Orientierung bieten soll, wurde über das Leader-Programm gefördert.
Manuela Langner

Antragsteller können beispielsweise gemeinnützige Organisationen, Privatpersonen oder Kleinstunternehmen sein. „Themenschwerpunkte sind das Miteinander der Generationen, der regionale Tourismus sowie Vorhaben im Bereich Klimaschutz und Klimafolgeanpassung“, erklärte Kerstin Mecke. Empfohlen wird den Antragstellern, sich im Vorfeld durch das Leader-Management beraten zu lassen, damit die Einreichung des Projekts möglichst optimal vorbereitet wird.

Der Vorstand berät über die eingereichten Projekte, überprüft also, inwieweit sie zur Lokalen Entwicklungsstrategie passen. Die Bewertung erfolgt über einen Bewertungsbogen. Ergebnis ist eine Prioritätenliste. Für die Mitgliederversammlung wird eine Beschlussempfehlung vorbereitet.

Etwa zehn Projekte pro Jahr

Auf der Mitgliederversammlung erhalten die Antragsteller zudem die Möglichkeit, ihre Konzepte persönlich vorzustellen. Fällt der Beschluss für ein Projekt positiv aus, kann bis zum 15. Dezember ein Förderantrag gestellt – und dabei wiederum auf die Unterstützung des Leader-Managements zurückgegriffen werden.

Für jedes Jahr der Förderperiode erstellt die Lokale Aktionsgruppe eine Projektliste. In welcher Höhe ein Projekt gefördert wird, hängt von verschiedenen Faktoren – beispielsweise öffentlicher oder privater Antragssteller – ab. Im Durchschnitt gelangen jährlich zehn bis zwölf Vorhaben auf die Liste. Das ist nicht zuletzt auch vom Umfang der jeweiligen Projekte abhängig.

Wichtiges Förderinstrument

„Die Leader-Förderung ist das wichtigste Förderinstrument für den ländlichen Bereich“, betonte der Biederitzer Gemeindebürgermeister Kay Gericke (SPD). Er zeigte sich verärgert wegen des Umbaus im Leader-Bereich. Waren die Lokalen Aktionsgruppen früher lose Zusammenschlüsse, musste zuletzt, um weiterhin als förderfähig anerkannt zu werden, ein Verein gegründet werden. „Leader hat funktioniert, aber das, was funktioniert, wird in Sachsen-Anhalt neu gemacht.“ Das sei einfach nicht zu verstehen.

Die Leader-Förderung greift weit. Selbst Förderungen für Löschwasserzisternen oder um Sportstätten „demografiefest“ zu machen, können inzwischen über das Programm beantragt werden. Aus der Gemeinde Biederitz gibt es im Moment nur den schon bekannten zweiten Bauabschnitt von Lentges Saal in Gerwisch.

Leader-Managerin hilft

Gefördert werden sowohl investive Maßnahmen als auch projektbezogene Personalkosten sowie Konzepte und Studien. Voraussetzung ist, dass das Projekt in der Leader-Region Elbe-Saale liegt, zu der die Städte Barby, Calbe, Gommern und Schönebeck sowie die Gemeinde Biederitz zählen.

Wegen des Bezugs zur Elbe und zur Umflut-Region entschied sich Biederitz für die Mitarbeit in der Lokalen Aktionsgruppe Elbe-Saale und ist damit nach wie vor sehr zufrieden.

Wer sich näher informieren möchte, besucht die Internetseite der Lokalen Aktionsgruppe unter www.leader-elbe-saale.de oder wendet sich per E-Mail an info@amtshof-eicklingen.de an Leader-Managerin Nora Mielchen.