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Kinder im Jerichower Land Loburg: Wird ehemalige Schule am Triftweg zum Strom-Akku?

Eine Chinesin ersteigert leerstehende Immobilie am Triftweg. Dabei geht es um mehrere Zehntausende Euro. Was ist der Hintergrund?

Von Stephen Zechendorf 17.11.2023, 08:01
Die leerstehende Schule von Loburg.
Die leerstehende Schule von Loburg. Foto: Stephen Zechendorf

Loburg - Die seit Jahren leerstehende ehemalige Schule am Triftweg in Loburg hat vermutlich einen neuen Eigentümer. Am gestrigen Donnerstag wurde die lange ungenutzte Bildungsstätte im Amtsgericht Burg zwangsversteigert.

Es geht um sechs Flurstücke am Loburger Triftweg, zusammen 5761 Quadratmeter, auf denen zu Beginn der 60er-Jahre Schulgebäude und ein Schulhof errichtet worden waren, erst als Polytechnische Oberschule genutzt, danach als Sekundarschule.

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In dem nahezu voll besetzten Saal 1 im Amtsgericht Burg hatten gestern unter den 25 Anwesenden auch elf Interessenten Platz genommen, die beim Amtsgericht zuvor die erforderliche Sicherheitsleistung transferiert hatten. Doch schnell trieben sechs von ihnen das Mindestgebot von knapp 4500 Euro in die Höhe. Meistbietende war letztlich nach einer guten halben Stunde eine Frau, die mit 62.000 Euro alle anderen Bieter übertrumpfte.

Indentität muss geprüft werden

Dennoch wurde vom Amtsgericht der Verkündungstermin auf die kommende Woche verlegt. Grund: Der Nachname der Meistbietenden scheint in China sehr häufig zu sein und fand sich auch auf der Transferliste des Amtsgerichtes Burg gleich mehrere Male. Um die Identität zweifelsfrei zu überprüfen, beschloss die Rechtspflegerin die Verschiebung des Verkündungstermins.

Gegenüber der Volksstimme erklärte die Frau mit dem Höchstgebot, das Areal am Loburger Triftweg solle zur Speicherung von Solarenergie genutzt werden. Konkretere Aussagen zu den Plänen machte die Frau am Donnerstag nicht, Anfragen der Volksstimme an ein chinesisches Unternehmen, in dessen Namen die Frau offenbar geboten hatte, blieben gestern noch unbeantwortet.

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Eine Anfrage beim Landkreis Jerichower Land gestern ergab, dass eine Umnutzung der bisherigen Schule einer Genehmigung durch den Landkreis bedürfe.

In dem Gutachten, das Interessierte zuvor hatten einsehen können, war der Gutachter von einer Folgenutzung des Areals für ein Mehrfamilienhaus ausgegangen. Dabei berief er sich auf Angaben der Stadtverwaltung Möckern, wonach das Grundstück im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche ausgewiesen sei. Ein gültiger Bebauungsplan bestehe nicht, hieß es in dem Gutachten.

Mischung aus Wohnraum und Kreativzentrum

Andere Bieter, die zum Teil bis knapp über der 60.000-Euro-Marke noch mitgeboten hatten, erklärten im Anschluss, sie hätten die ehemalige Schule am Triftweg gerne zu Wohnzwecken beziehungsweise für Betreutes Wohnen umbauen wollen. Einige Interessenten kamen aus Loburg oder der Region, eine Interessentin war aus dem hohen Norden angereist. Sie hätte das Objekt für einen Mix aus Wohnraum und Kreativzentrum nutzen wollen.

Als das Gebäude gegenüber des Loburger Sportplatzes vor Jahren nach dem Aus für den Schulbetrieb an einen Investor verkauft wurde, plante auch dieser die Umnutzung zu altengerechtem Wohnen. Doch es blieb beim Plan. Laut Kenntnis des Amtsgerichtes Burg ist die Baugenehmigung dafür inzwischen erloschen. Zuletzt hatte das Versteigerungsobjekt einer Immobilienfirma gehört, die Insolvenz angemeldet hatte.