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Seit 30 Jahren werden am Standort Kalitzer Weg junge Menschen unterrichtet Sekundarschule Loburg feiert zwei Geburtstage und lässt die Sorgen außen vor

Von Stephen Zechendorf 30.06.2012, 05:20

Zwei Jubiläen konnten die Loburger gestern vormittag in der Sekundarschule begehen: Zum einen ist das Gebäude am Kalitzer Weg seit 30 Jahren Schulstandort und eine Sekundarschule in Loburg gibt es seit nunmehr exakt 20 Jahren.

Loburg l Die Festlichkeiten waren zweigeteilt: einer Feierstunde zu Beginn schloss sich ein Schulfest an, das besonders den Schülern Freude bereiten sollte. Unterstützung hatte man sich von den Berufsbildenden Schulen aus Aken geholt. In der Feierstunde gab es ein Programm mit kuturellen Beiträgen der Schüler. Mit besonders schönen Ständchen überraschten die Kinder des Loburger Kindergartens.

Überraschend weit holte der Schulleiter der Sekundarschule, Bernd Wesenberg, in seiner Laudatio aus. Er erinnerte an das gesamte Schulwesen der Stadt Loburg ab dem Jahr 1562, als in den alten Schriften erstmals eine Schule im Ort erwähnt wurde, und stellte die Bildungsentwicklung in den Kontext der jeweiligen Zeit.

Letztlich galt es aber dann doch, ein besonderes Augenmerk auf die Zeit ab dem 1. September 1982 zu legen. Jenem Tag, an dem das Schulgebäude am Kalitzer Weg feierlich der Öffentlichkeit übergeben wurde. "Ursprünglich war die Schule als einzügige Schule geplant, das bedeutet erste bis zehnte Klasse und einen Hort", so Bernd Wesenberg. Mit der Einweihung strebte die Loburger Schule den Beinamen "Ernst-Brandt" an.

Im Jahr 1991 wurde die Ernst-Brand-Schule dann geschlossen, mit Beginn des Schuljahres 1991/92 wurde das Konzept für das neue Gymnasium umgesetzt, welches ab 1995 den stolzen Namen "Laurentinum" tragen darf. Im Jahr 1995 erfolgt auch das Richtfest für den Anbau und die Aula, welche beide Gebäudeteile verbindet.

Dafür wurde am Triftweg, vis a vis zum Loburger Sportplatz eine Sekundarschule eingerichtet. "Beide Schulen bemühten sich in ihren unterschiedlichen Konzepten um eine gute und erfolgreiche Arbeit", so Schulleiter Bernd Wesenberg weiter.

Dennoch beginnt für sorgenvolle Beobachter mit dem Jahr 2003 der allmähliche Niedergang des einst dreigliedrigen Schulstandortes Loburg: Das "Laurentinum" schließt in Folge zu geringer Schülerzahlen. Ebenfalls imJahr 2003 werden die Sekundarschulen von Loburg und Lindau zu einer einzigen Einrichtung in Loburg mit mehr als 500 Kindern zusammengelegt. Dafür ist es für ein Jahr nötig, für sechs Klassen die Schule am Triftweg als Außenstelle zu nutzen.

17 Lehrer unterrichten heute 146 Schüler

"Im Zuge der Kreisgebietsreform wird entschieden, dass die Fünftklässler der Grundschulen Dobritz und Lindau und die im Landkreis Anhalt-Bitterfeld wohnen, wählen dürfen, ob sie ihre Schullaufbahn bei uns beenden oder nach Zerbst wechseln", erinnerte der Loburger Schulleiter. Wenngleich die große Mehrheit sich für Loburg entschied, blieb die Schülerzahl stark rückläufig.

Heute werden an der Sekundarschule im Kalitzer Weg noch 146 Schüler von 17 Lehrkräften unterrichtet. Die Schule sucht ihr Profil in der Nutzung außerschulischer Lernorte und schließt Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen, die dazu beitragen, dass die Schüler eine gute Vorbereitung zur Berufswahl erfahren, erklärte Bernd Wesenberg. Seine weiteren Wünsche für die Zukunft der Loburger Sekundarschule sind die Realisierung des Turnhallenneubaus sowie neue Sanitärtechnik.

Der ehemalige Landrat des Landkreises Anhalt-Zerbst, Holger Hövelmann (SPD), verlieh in seinem Grußwort seinem Wunsch Ausdruck, dass er in zehn Jahren gerne ein weiteres Jubiläum der Sekundarschule Loburg besuchen möchte, Landtagsmitglied Matthias Graner (SPD) spendierte der Schule zwei Fußbälle. Die anderen Ehrengäste, wie etwa Bernd Girke als Vertreter für den Landkreis Jerichower Land als Träger der Sekundarschule, der Möckeraner Stadtbürgermeister Frank von Holly (CDU) sowie zahlreiche Mitglieder aus dem Stadtrat und Ortschaftsrat ersparten den Schülern angesichts der vorangeschrittenen Zeit ihre Redebeiträge.

Und so fiel kein Wort über die immer noch ungewisse Bestandssicherheit der Sekundarschule von Loburg, es fiel kaum ein Wort dazu, welche Umstände zu der rückläufigen Entwicklung der Schülerzahlen in Loburg führten, und ebenfalls kein Wort zu der Tatsache, dass das Obergeschoss des 1995 gebauten Gebäudes aus brandschutztechnischen Gründen nicht mehr genutzt werden darf.